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Bühnendesaster KölnDas Restvertrauen darf nicht verspielt werden

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Die Sanierung kommt aktuell nur schleppend voran.

Die Sanierung kommt weiter nur schleppend voran.

Nahezu 1,5 Milliarden (!) Euro teuer ist die Baustelle inzwischen. Aber auch im dreizehnten Jahr der Bühnensanierung wird die Verantwortung munter hin und hergeschoben.

In dem neuen Stück „Grmpf“, das derzeit im Depot des Schauspiels zu sehen ist, wird das Sanierungsdesaster am Offenbachplatz mit einer gehörigen Portion Sarkasmus aufgearbeitet. Ob denn der Baukran nicht auch wegkönne angesichts des Stillstandes, heißt es einmal. „Nein, da können wir später noch die Verantwortung dran aufhängen“, lautet die Antwort. Schon komisch.

Dabei ist an der Realsatire im Zentrum wenig bis gar nichts zum Lachen. Nahezu 1,5 Milliarden (!) Euro teuer ist die Baustelle inzwischen. Aber auch im dreizehnten Jahr der Bühnensanierung wird die Verantwortung munter hin und hergeschoben. Im zuständigen Ausschuss erklärt der Baudezernent, dass nun aber wirklich jeder Arbeiter weiß, was er zu tun hat. Nun wolle man nach vorne schauen. Aufarbeitung der letzten drei Jahre? Fehlanzeige. Erklärung für die erneut hunderte Millionen, die auf die Rechnung drauf kommen? Keine Spur. Und warum eine Wiedereröffnung von Oper und Schauspiel so lange in Aussicht gestellt wurde, wenn doch längst gewiss gewesen sein muss, dass dies nicht gelingen kann? Ohne Worte.

Sanierung der Bühnen Köln: Märchenstunde

Kein Wunder, dass sich mancher Interessenvertreter wie am Murmeltiertag fühlt. Von einem Lügengebilde und einer Märchenstunde sprechen die einen, andere sehen neben Politik und Verwaltung auch den gesamten Kulturbetrieb in Verruf gebracht. Und nach der SPD stellt erstmals auch die CDU die Grundsatzfrage, ob die Sanierung überhaupt noch vollendet werden soll.

Dafür ist es längst zu spät. Niemand möchte sich die Blamage vorstellen, den Koloss im Zentrum sich selbst zu überlassen. Und doch sollte der Weiterbau (und die Genehmigung weiterer Millionen) auch eine Mahnung sein. Es muss schnell ein Zeit- und Kostenplan her, beide müssen verlässlich und überprüfbar sein. Der Baudezernent und sein neuer Projektsteuerer müssen Politik und Bürger mitnehmen und die Karten auf den Tisch legen.

Zu einer Erfolgsgeschichte kann diese Sanierung nicht mehr werden. Aber alle Beteiligten sollten versuchen, die letzten Spuren des Restvertrauens nicht auch noch zu verspielen.