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Bühnen-Sanierer optimistischKölner Oper soll in neun Monaten fertig sein

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Das Kölner Opernhaus am Offenbachplatz.

Das Kölner Opernhaus am Offenbachplatz.

Die Sanierung der Kölner Oper soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein und knapp 800 Millionen Euro kosten. Die Chef-Sanierer sind optimistisch und halten am Zeit- und Kostenplan vom September fest.

Einen Eröffnungstermin für die Bühnen am Offenbachplatz gibt es immer noch nicht. Oper, Schauspielhaus, Kleines Haus und Kinderoper werden seit 2012 generalsaniert, die Baustelle verschlingt Fixkosten von rund 90.000 Euro pro Tag (in Worten: neunzigtausend), die Rundschau berichtete.

Hinzu kommen die Kosten für die Interimsspielstätten im Rechtsrheinischen: Staatenhaus und Depot im Carlswerk. Laut dem jüngsten Controlling-Bericht der Bühnen rechnet die Stadt hier mit Kosten von insgesamt 140,3 Millionen Euro über 16 Jahre. Macht im Schnitt rund 24.000 Euro am Tag. Und dann sind da noch die Rechnungen für die tatsächlich am Offenbachplatz erbrachten Bauleistungen sowie die Zinsen für die bisher aufgenommenen Kredite. Sie abzuzahlen, wird die Kölner Steuerzahler 40 Jahre lang belasten. Lange stand die Frage im Raum, ob die Bühnen überhaupt jemals fertig werden.

Die ursprünglich auf 253 Millionen Euro veranschlagten Baukosten sind immer wieder stark gestiegen, zuletzt im September 2024 auf 798,6 Millionen Euro. Dieses Budget sei „nach aktuellem Kenntnisstand ausreichend, um die ermittelten Verpflichtungen zu decken“, erklärte die Stadt Köln am Freitag.

Köln: 50 Prozent der Restarbeiten in der Oper fertigestellt

Laut ihrer Mitteilung hat es in den vergangenen Monaten erhebliche Fortschritte gegeben. Die bauliche Fertigstellung sei „weiterhin für das vierte Quartal des Jahres 2025 geplant. Mit dieser Prognose wird die seit September 2024 gültige Planung bestätigt“, so die Stadt. Das bedeutet, dass die Generalsanierung frühestens am 1. Oktober und spätestens am 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein soll. Sollte dies tatsächlich gelingen, könnte es möglich sein, die sanierten Bühnen im September nächsten Jahres rechtzeitig zum Beginn der Spielzeit 2026/2027 zu eröffnen. Vorausgesetzt, es kommt nicht doch noch etwas dazwischen.

Die beiden Bühnen-Sanierer, Baudezernent Markus Greitemann und Projektleiter Jürgen Marc Volm, die die Baustelle am 1. Juli 2024 vom früheren Chef-Sanierer Bernd Streitberger übernommen haben, verbreiten jedenfalls Optimismus. In den knapp neun Monaten, seitdem sie am Ruder sind, seien rund 50 Prozent der seinerzeit offenen Restleistungen im Teilbereich Oper erledigt worden. „Insgesamt liegt der Fertigstellungsgrad des Opernhauses aktuell bei rund 90 Prozent“, betont die Stadt. Greitemann sagte: „Die Abarbeitung der offenen Restleistungen schreitet kontinuierlich voran. In den kommenden Monaten gilt es, diesen Fortschritt beizubehalten und in einzelnen Bereichen zu beschleunigen.“

Im Schnitt täglich 220 Arbeiter auf der Bühnen-Baustelle

Im Schauspielhaus habe man ab Ende November 2024 die Abarbeitung der noch zu erledigenden Restleistungen forciert, in den Teilprojekten Kinderoper und Kleines Haus sei dies seit Januar der Fall. Die Arbeiten seien   „in vollem Gange“, man habe bereits „rund 16 Prozent der offenen Restleistungen erledigt“. Der Gesamtfertigstellungsgrad der beiden Gebäude betrage mittlerweile rund 85 Prozent.

Nach Angaben der Stadt waren auf der Baustelle am Offenbachplatz im November und Dezember täglich im Schnitt rund 200 gewerbliche Arbeitnehmer im Einsatz. Im Januar und Februar seien es rund 220 pro Tag gewesen.

Doch mit der baulichen Fertigstellung bis Ende 2025 ist es noch nicht getan, denn es folgt noch eine intensive Testphase. Laut Stadt „schließen sich die sogenannten Wirk-Prinzip-Prüfungen an, bei der das bestimmungsgemäße Zusammenspiel der technischen Anlagen kontrolliert wird“. Die Inbetriebsetzung der technischen Anlagen in den jeweiligen Teilprojekten werde „durch Sachverständige bereits vorbereitet“. Wie lange diese Tests dauern und ob eine Wiedereröffnung der Bühnen zur Spielzeit 2026/27 angestrebt wird, teilte die Stadt nicht mit. Sie erklärte, man werde den Zeitplan Ende Juni 2025 erneut aktualisieren.