Auf oder zu wegen Corona?In Kölns Einzelhandel macht sich Verwirrung breit
Köln – Die Verwirrung ist am Dienstagvormittag maximal. Wer darf den jetzt sein Geschäft noch öffnen? Wer muss schließen und wer den Zugang reglementieren? Auflagen scheint es reichlich zu geben. Von der Stadt, vom Land, von der Bundeskanzlerin. Allein, sie sprechen nicht die selbe Sprache. Ratlos zurück bleiben dabei große Teile des Kölner Einzelhandels. Nun fordert IHK-Präsidentin Nicole Grünewald unisono mit der Verband für Gaststätten und Hotelgewerbe, Dehoga, klare Regelungen und Hilfen ein.
„Mir liegt nichts vor. Ich weiß nichts und gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ich heute öffnen kann. Aber wahrscheinlich muss ich morgen schließen“, sagt ein Händler von Unterhaltungselektronik Auf dem Berlich. Kölsche Italiener unterhalten sich händeringend vor einem Restaurant auf der Breite Straße. Zu? Auf? Essen liefern? Was ist mit der Außengastronomie? Eigentlich scheint für die Gastronomie die Lage klar. Die Küchen dürfen betrieben, die Gastbereiche müssen geschlossen werden. So hat es die Stadt erlassen. Das kann aber nur wissen, wer sich aktiv informiert. Infoschreiben an die Betreiber gibt es nicht.
Unklare Lage in den Kölner Einkaufszentren
Mit dem Erlass sollte eigentlich auch klar sein, wohin die Reise für die Kölner Einkaufszentren geht. Sie sollen nur noch aufgesucht werden, um den täglichen Bedarf zu decken. Der Zugang müsse reglementiert werden, um Flanieren zu verhindern. Also steht Sicherheitspersonal vor der Tür und zählt?
„Nein“, sagt Stephan Antwerpen, Manager des Rhein-Centers in Weiden. „Heute morgen habe ich erst einmal rumtelefoniert, um Klarheit zu bekommen. Dann hatten wir Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Haus. Die sind mit uns die Geschäfte abgeschritten. Nahezu alles darf aufbleiben.“
Letztlich sei ja auch eine Jeans ein Gegenstand des täglichen Bedarfs. Das würde in heutiger Zeit sicherlich auch für ein Handy gelten. Doch der Apple-Store im Rhein-Center hat von sich aus geschlossen, zum Schutz der Mitarbeiter. Am Dienstag also alles geöffnet im Rhein-Center, ohne Zugangskontrollen. Und was ist mit Mittwoch? Ich gehe mal davon aus, dass es in den nächsten Stunden oder morgen einen neuen Erlass gibt, der für etwas mehr Klarheit sorgt“, sagt Antwerpen. Seine Einschätzung: „Die Einlasskontrollen werden wohl kommen.“ Das Schlimmste bei alledem sei die Unklarheit. So steht das Rhein-Center auch in Konkurrenz zum Hürth-Park. Doch im Rhein-Erft Kreis gelten wieder andere Regelungen.
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Montagabend dann gab die Stadt bekannt, Einzelhandel könne weiter betrieben werden. Center müssten aber Ansammlungen verhindern. Diese Regelungen gelte „derzeit“.