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Anfassen nicht erwünschtSchornsteinfeger arbeiten weiter nach Plan

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Schornsteinfeger Andreas Kramer und sein Team haben trotz Corona-Krise viel zu tun.

Köln – Vielen gelten sie als Glücksbringer. Allerdings – wenn in diesen Tagen der Schornsteinfeger klingelt, überlegen sich einige Kunden, ob sie ihn nicht besser vor der Tür stehen lassen. „Das geht nicht“, sagt Schornsteinfeger Andreas Kramer (42).

Es gebe schließlich Kehrfristen, die eingehalten werden müssen – auch in Corona-Zeiten sollen Kamine frei und Anlagen gewartet sein. Letztlich diene die Arbeit dem „Schutz von Leib, Leben und Gesundheit“, wie die Schornsteinfeger-Innung Köln mitteilt. Sie bittet deswegen um Verständnis, dass die „gesetzlich vorgeschriebenen und notwendigen Schornsteinfegerarbeiten weiter durchzuführen sind“.

Kunden sind verunsichert

Ganz so einfach ist es aber nicht. Andreas Kramer hat festgestellt, dass Kunden verunsichert sind, manche bitten ihn um Aufschub. Das gehe, solange trotzdem die Fristen gewahrt blieben, erklärt er. Für ihn bedeutet das mehr Organisationsaufwand, mehr Zeit am Telefon. Er selbst ist in seinem Bezirk Porz-Urbach, Eil und Rath-Heumar mit einem Mitarbeiter und der Auszubildenden unterwegs, das Team ist trotz der Corona-Krise ausgelastet.

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Nicht nur für die Kunden, auch für die Schornsteinfeger ist die Situation ungewohnt: „Wenn ich von Haus zu Haus gehe, habe ich schon die Sorge, dass ich mich anstecke.“ Schornsteinfeger sind generell mit speziellen Handschuhen und Atemschutzmasken für besonderes rußige Kamine ausgestattet, beides wird nun auch bei alltäglichen Aufgaben eingesetzt. Tatsächlich bleiben die Kunden auf Abstand. „Die meisten machen die Tür auf und gehen direkt einen Meter zurück“, sagt Andreas Kramer. Einen Schornsteinfeger als Glücksbringer kurz anzufassen, ist im Moment gar nicht angesagt: „Diesen Aberglauben sollte man besser für zwei oder drei Monate verschieben.“