Ein Teenager steht vor Gericht für einen vermeintlichen sexuellen Übergriff auf eine 13-Jährige im beliebten Agrippabad.
Belästigung einer 13-Jährigen?17-Jähriger muss nach Agrippabad-Fall auf Anklagebank
Im Fall des mutmaßlich sexuellen Übergriffs auf eine 13-Jährige im Agrippa-Bad vor einem Jahr kommt es zum Prozess. Dies teilte das Kölner Amtsgericht mit. Am 14. Oktober 2024 muss ein 17-Jähriger auf die Anklagebank. Dem Jugendlichen wird nach Angaben einer Sprecherin sexuelle Belästigung vorgeworfen. Ursprünglich wurde in dem Aufsehen erregenden Fall wegen sexuellen Missbrauch ermittelt. Der Prozess wird wegen des Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Agrippabad in Köln: Was war geschehen?
Rückblick: In dem beliebten Bad in der Innenstadt soll ein 13 Jahre altes Mädchen von einer Gruppe Jugendlicher bedrängt und sexuell missbraucht worden sein. Im September 2023 teilte die Polizei den Fall mit. Es folgten umfangreiche Ermittlungen und Vernehmungen. Die Kölner Staatsanwaltschaft erhob nach mehreren Monaten Anklage. Der Vorwurf: sexuelle Belästigung und sexuelle Nötigung. Weil der Angeklagte ein Jugendlicher ist, machte das Amtsgericht keine weiteren Angaben zu den genauen Vorwürfen. „Gegen die restlichen sieben Beschuldigten hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt, weil sich der für eine Anklageerhebung erforderliche hinreichende Tatverdacht nach Auswertung sämtlicher Beweise nicht begründen ließ“, teilte Oberstaatsanwalt UIrich Bremer auf Anfrage der Rundschau mit.
Zunächst acht junge Männer sollen das Mädchen bedrängt und im Außenbecken sexuell missbraucht haben. Dem Mädchen gelang es, sich zu befreien und den Bademeister zu informieren, wie die Kölner Polizei damals mitteilte. Nach dessen Notruf stellten Polizisten die Tatverdächtigen am Ausgang des Schwimmbads und ermittelten einen Zeugen, der den Vorfall beobachtet hatte. Nach damaligen Berichten der Polizei sollen die jungen Männer im Alter von 16 bis 26 Jahren das Mädchen am Sonntag, den 17. September, im Außenbecken des Agrippabads umringt, bedrängt und hochgeworfen haben.
Der Vorfall sorgte bundesweit für Diskussionen über das Verhalten in Bäder. Der Präsident der Deutschen Schwimmmeister meldete sich nach dem Vorfall zu Wort und sorgte sich um die Sicherheit in den Bädern. „Schwimmbäder sind Orte des Zusammenkommens und des Wohlfühlens – und das soll auch so bleiben“.
Außerdem wurde eine Präventionskampagne in Zusammenhang mit dem Vorfall gestartet. Ins Leben gerufen wurde eine Kampagne unter anderen von der Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen „Zartbitter“ und der Kölner Polizei.