20. Kölner MuseumsnachtRundschau-Tipps für die Nacht
Köln – Diese Nacht wird lang, die Kräfte wollen daher gut eingeteilt sein. Mit rund 20.000 Besuchern rechnen die Veranstalter der Museumsnacht in diesem Jahr. Damit sie zum Genuss wird, braucht es einige goldene Regeln:
Die Karte schon im Vorfeld kaufen: Vor Ort lassen sie sich in ein Besucherbändchen umtauschen. Mit dem Rundschau-Rabatt wird es deutlich günstiger (siehe Infobox rechts).
Den ersten Andrang überbrücken: zu Beginn im Kunstort im Veedel auf Entdeckertour gehen. Ab 22 Uhr ist in den großen Häusern deutlich weniger los.
Treiben lassen: Kultur lässt sich nicht abarbeiten. Manch zufälliger Besuch, manche spontane Führung bleibt am längsten in Erinnerung.
So viele Kulturorte wie noch nie
Dann kann es losgehen. 49 Kulturorte sind bei der Museumsnacht an diesem Samstag dabei, so viel wie noch nie. In den großen Häusern sind einige frisch eröffnete Ausstellungen zu sehen. Allen voran natürlich: „Inside Rembrandt“. Die Schau zum 350. Todestag des Meistermalers ist der Höhepunkt im Kölner Kulturherbst. Lange Schlangen garantiert. Mit dem Berliner Realismus im Käthe-Kollwitz-Museum oder der Schau „Köln an der Seine“ im Stadtmuseum gibt es auch eine Stufe darunter allerhand zu entdecken. Oder Sie schauen sich den leuchtend bunten mexikanischen Totenaltar im Rautenstrauch-Joest-Museum an. Mit dem „Dia de los Muertos“ wird der Toten gedacht.
Die Museumsnacht wird vom Stadt-Revue-Verlag organisiert, die Rundschau ist Medienpartner. Sie lebt nicht nur vom stillen Ausstellungsbesuch, sondern von den Aktionen, den Performances in der Stadt. Angie Hiesl wird mit Roland Kaiser acht Stunden lang mit Plastikgabeln durch die Stadt ziehen. Von der Hahnenstraße nahe dem Rudolfplatz aus markiert das Künstlerduo „Nahtstellen der Stadtlandschaft“. Feinsinnige Skulpturen im urbanen Raum, die Wiederauflage ihrer Kunstaktion.
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Kleine Besucher kommen bei bei speziellen Angeboten auf ihre Kosten: Im Stadtmuseum wartet „Trudi, die Gans vom Gertrudenhof“ auf Besuch. Im Museum für Angewandte Kunst können sie in der Upcycling-Werkstatt lernen, aus Müll mehr zu machen – auch für Eltern interessant. Vier Bus-Touren führen zu den Museen und Galerien. Sie ermöglichen auch den Besuch von weniger zentral gelegenen Orten wie der Museumswohnung in Höhenberg oder dem Karnevalsmuseum am Maarweg.
Einige „Neulinge“ sind zum ersten Mal bei der Museumsnacht dabei: Bananensprayer Thomas Baumgärtel oder Odonien-Gründer Odo Rumpf etwa (siehe Tipps links). Und natürlich lohnt zum 100. Geburtstag der Blick auf einige Bauhaus-Höhepunkte: Das Museum Ludwig etwa rückt die Bauhaus-Fotografin Lucia Moholy ins Blicklicht, Markanto in der Galerie 0 in der Südstadt zeigt Objekte der freien Kunstschule. Ein Zitat des Bauhaus-Gründers Walter Gropius hat sicher auch für die Museumsnacht Gültigkeit: „Wenn Kunst nicht für alle da ist, für wen ist sie dann?“
Wichtige Informationen
Museumsnacht, 2. November, 19 bis 2 Uhr, Karten: 20 Euro inklusive VRS-Fahrschein und Bus-Shuttle. Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt.
Karten gibt es an allen teilnehmenden Orten und hier.
Mehr Informationen zur Kölner Museumsnacht finden Sie hier.
Lesen Sie unsere neun Tipps für die Museumsnacht in Köln
Ohne Auswahl geht es nicht: Wir haben die 200 Veranstaltungen gesichtet und geben 9 Tipps:
Das Belgische Haus
wird Mitte November als Interim des Römisch-Germanischen Museums eröffnet. Ein Blick hinein lohnt sich schon jetzt. Katinka Buddenkotte liest aus ihrem Buch „Für immer Imi. Köln verstehen. Ein Versuch“ (Maus-Erfinder Armin Maiwald musste absagen).
Wann: 19.30 und 21.15 Uhr,
Wo: Kronengasse 2-4 (Nähe Neumarkt)
Im Wallraf
wird es Schlangen geben. Wegen der großen Rembrandt-Schau, aber auch wegen Margriet de Moor. Die niederländische Autorin liest beziehungsreich aus ihrem Buch „Der Maler und das Mädchen“.
Wann: 21 Uhr,
Wo: Stiftersaal, 1. Obergeschoss, Obenmarspforten
So viel Banane war nie.
Thomas Baumgärtel zeigt seine German Urban Pop Art. Bequem mit der S-Bahn (Köln-Dellbrück) zu erreichen. Zwei Mal führt der Spraykünstler selbst durch die Schau.
Wann: 21 und 23 Uhr,
Wo: Leskan-Park, Halle 64, Dellbrück
Schon Tradition hat die Klanginstallation
in der 1000 Jahre alten Cäcilienkirche des Museum Schnütgen. Das Label Noorden wird für eine außergewöhnliche Raumatmosphäre sorgen.
Wann: 23.45 Uhr,
Wo: Cäcilienstraße 29-33
Das Literaturhaus
ist zum ersten Mal bei der Museumsnacht dabei. Das Haus bietet mit seinem Veranstaltungsprogramm auch jungen Autoren eine Bühne. An diesem Samstag Kristin Höller, die aus ihrem Debüt „Schöner als Überall“ liest.
Wann: 21.30 und 23 Uhr,
Wo: Großer Griechenmarkt 39
Kölns Schokoladenseiten
gibt es im gleichnamigen Museum zu sehen. Eine Schau informiert über den Kakaoanbau – und Schattenseiten. Zur Führungen über die süße Verführung gehört die Verkostung.
Wann: 19.15, 19.45, 20.15, 20.45,
Wo: Am Schokoladenmuseum 10
Domid:
das Migrationsarchiv hat keinen festen Sitz, aber 150 000 Objekte gesammelt. Samstag gibt es Einblicke. Führungen zur halben Stunde.
Wann: 19.30 bis 23.30 Uhr,
Wo: Bezirksrathaus Ehrenfeld, Venloer 419
Odonien:
Der „Freistaat für Kunst und Kultur“ ist das Außenatelier von Künstler und Bildhauer Odo Rumpf. Seit fast 30 Jahren arbeitet er mit Stahl und Industriefunden. Bei der Museumsnacht ist der 58-Jährige zum ersten Mal dabei. Zur Nacht gibt es die FreAKademy.
Wann: 19, 21 und 22 Uhr,
Wo: Hornstr. 85
Nachtflug:
Die Seilbahn fährt wieder zur Museumsnacht. Die Fahrt über den Rhein bietet einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Fluss. Mit Besucherticket gibt es Karten vergünstigt: 5,50 Euro (statt 7 Euro) für die Hin- und Rückfahrt. Einfache Fahrt: 3,30 Euro (statt 4,80)
Wann: 19 bis 2.15 Uhr,
Wo: Riehler Straße oder Auenweg