113 Millionen Euro veranschlagtGymnasium Kreuzgasse in Köln wird saniert
Köln – Das Gymnasium Kreuzgasse kann sich eigentlich eines guten Rufes erfreuen. Eigentlich, denn die Gebäudesituation ist seit Jahren mehr als unbefriedigend: Schüler berichteten von brauner Flüssigkeit aus dem Wasserhähnen, Löcher in den Wänden und Steckdosen, aus denen Drähte hängen. Selbst aus der Decke seien Stücke herunter- und Fenster ins Treppenhaus gefallen. Dazu gebe es kein Trinkwasser, weil in den Wasserleitungen Schwermetalle und Colibakterien gefunden worden seien. Abdunkeln könne man die Räume auch nicht, was im Sommer für zusätzliche Aufheizung sorge.
Viele Eltern protestierten gegen die Zustände
Nun soll auch auf Druck der Schulpflegschaft, die immer wieder gegen die Zustände demonstriert hat, Schluss sein damit. Die Stadt gibt die Komplett-Sanierung des Komplexes in Auftrag. Bis es soweit ist, müssen die Schülerinnen und Schüler allerdings umziehen: Drei von fünf Gebäudetrakten sollen abgerissen, die denkmalgeschützten Bereiche instand gesetzt werden. Alle inneren Oberflächen werden saniert und erneuert, die Raumakustik verbessert, eine Sprachanlage eingebaut und die Gebäudetechnik dem heutigen Stand angepasst. Die Grundrisse werden für moderne Lernkonzepte und die Neuordnung des Verwaltungsbereichs verändert. Alle Sanitärräume werden erneuert und alle Bereiche der Trakte barrierefrei gemacht.
Mehrgeschossiger Neubau soll entstehen
Auf den niedergelegten Flächen soll ein mehrgeschossiger Neubau errichtet werden, der Unterrichtsräume, naturwissenschaftliche Fachräume mit Hörsaal und Übungsräume umfasst. Auch eine Mensa, eine Küche mit Personalräumen und diverse Lagerflächen werden dort untergebracht. Auf dem Gelände werden zudem Sportkapazitäten in Größe einer Sechsfachturnhalle geschaffen, möglicherweise verteilt auf mehrere Hallen.
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Ersatzbauten in Containerbauweise auf einem benachbarten Grundstück sollen den Betrieb während der Arbeiten aufrechterhalten. Die Teilauslagerung erfolgt für die Dauer der Baumaßnahme auf dem benachbarten Sportplatz im Bereich der südlichen und nördlichen Segmente sowie unter Inanspruchnahme der Tartanbahn. Für den Sportunterricht wird eine temporäre Zweifachturnhalle errichtet.
Rund 113 Millionen Euro sind für die Sanierung und den Neubau veranschlagt plus zehn Prozent Risikozuschlag. Ausführen wird die Planung und Errichtung ein General- oder Totalunternehmer, der alles aus einer Hand leisten kann. Der Rat entscheidet in seiner Sitzung am 10. November über die Vorlage.