Einmal mit dem Fahrrad rund um Ehrenfeld – nach Start am urbanen Mediapark findet man sich schnell zwischen Pflanzen und Vögeln im Grünen wieder.
Touren in KölnRadtour rund um Ehrenfeld führt vom Mediapark ins Grüne

Am Mediapark startet und endet die Fahrradtour, die einmal um Ehrenfeld verläuft.
Copyright: Felix Stricker
Vor allem bei einer gemeinsamen Rad-Ausfahrt als Gruppe ist der Mediapark ein hervorragender Treffpunkt. Gut gelegen bietet er jede Menge Platz, um sich zu sammeln und kurz am Wasser zu verweilen. Von dort startet die Tour rund um Ehrenfeld, eine der 16 Fahrradtouren, die von der Stadt entworfen wurden und quer durch Köln führen.
Trifft man sich am Wochenende am Mediapark, stehen die Chancen gut, dass vor Ort ein Streetfood Festival, ein Flohmarkt oder doch ein ganz anderes Event stattfindet. In jedem Fall perfekt, um die Energiereserven vor der langen Tour aufzufüllen. Alternativ geht das auch in den umliegenden Restaurants, die verschiedenste Länderküchen anbieten. Möchte man sich aber erstmal auf sein Rad schwingen, kann man darauf auch später zurückkommen, denn die Tour endet auch am Mediapark.
Der erste Abschnitt führt in den nahegelegenen Blücherpark und ist das vermutlich chaotischste Stück der Strecke. Über den Herkulesberg nähert man sich der Inneren Kanalstraße, die es zu queren gilt. Hier ist es schnell passiert, dass man von der vorgeschlagenen Route abkommt, da der niemals anhaltende Verkehrsfluss einiges an Konzentration abverlangt. Glücklicherweise kann man sich dem Blücherpark aber über verschiedene Straßen nähern und die Tour wird ab dort um ein Vielfaches entspannter.
Blücherpark bietet Flora und Schatten
Der Park gilt auch als grüne Lunge des Kölner Nordens und wartet mit einer vielseitigen Flora auf. Unzählige Bäume bieten jede Menge Schatten und sorgen für ein angenehmes Klima.
Dazu leistet auch der rechteckige Weiher am unteren Endes des Parks seinen Beitrag. Mit zwei Fontänen in der Mitte lädt er zum Verweilen am und auf dem Wasser ein. Vor Ort existiert ein Bootsverleih, der bis 18.30 Uhr geöffnet ist und eine halbstündige Leihe für 5 Euro anbietet.

Die Wege durch den Blücherpark sind breit und zumeist schattig.
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Wer lieber an Land bleiben möchte, kann im Biergarten unmittelbar am Gewässer Platz nehmen und sich neben Getränken aller Art auch kleine Snacks und hausgemachten Kuchen schmecken lassen. Einen Verdauungsspaziergang kann man im Anschluss durch den Blumengarten am anderen Ende des Weihers machen und sollte ein plötzlicher Regenschauer einsetzen, findet man Schutz unter dem nahegelegenen Wetterpilz.
Weiter geht die Radtour entlang der Kleingartenkolonie, die im Blücherpark beheimatet ist. An den Ausläufern der einzelnen Parzellen finden sich Obstbäume aller Art und auch verschiedene Sitzgelegenheiten. Etwas fremd wirkt in diesem grünen Idyll das Outdoor-Fitnessstudio, welches sich nichtsdestotrotz großer Beliebtheit erfreut.
Nüssenberger Busch mit großen Weiden und bunten Blumenwiesen
Vom Blücherpark aus gelangt man auf den Heckhofweg, der an der Ossendorfer Brache entlang führt. Obwohl es sich um eine größere Straße handelt, muss man sich hier keine Sorgen um Autoverkehr machen, denn dafür ist die Route gesperrt. Fast bis zum Longericher S-Bahnhof geht es hinauf, bevor man über die Militärringstraße ins Landschaftsschutzgebiet Nüssenberger Busch einbiegt.
Dieses Paradies für Hunde führt entschleunigt entlang großer Weiden, bunter Blumenwiesen und kleinerer Waldabschnitte. Vogelkundler kommen dort ebenfalls auf ihre Kosten, denn die zu bestaunende Artenvielfalt ist groß.

Am Adenauerweiher kann man Verweilen und die Gänse beobachten.
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Höchste Zeit wird es an diesem Punkt der Tour nochmal für ein Gewässer. Gerade recht kommt da der Pescher See, der an den Nüssenberger Busch angrenzt. Als einer der wenigen Seen um Köln, der mit einem Strand aufwartet, ist die Verlockung für eine Badepause groß. Doch auch der See ist noch Teil des Landschaftsschutzgebiets und Baden somit verboten.
An der schönen Atmosphäre kann man sich dennoch erfreuen, bevor es dann weiter in Richtung Süden geht. Über die Mengenicher Straße fährt man unmittelbar auf den Westfriedhof zu, bis man kurz vorher abdreht, die Venloer Straße kreuzt und sich auf den Weg nach Müngersdorf begibt.
Dort ist die erste Anlaufstelle das Haus Belvedere, Deutschlands ältestes erhaltene Bahnhofsgebäude. Von dort geht es nach einem kurzen Abstecher am Rhein-Energie-Stadion zum benachbarten Adenauerweiher weiter – in Sachen Gewässer ein absoluter Favorit in Köln.
Dort kann man nicht nur Enten und Gänse beobachten, sondern bei Bedarf auch für Speis und Trank in den Club Astoria einkehren. Im Biergarten, unmittelbar am Wasser, kann man sich auf eine lauschige Atmosphäre freuen. Gut gestärkt geht es durch den Stadtwald weiter in Richtung Lindenthal. Die schönsten Stationen der Tour liegen ehrlicherweise bereits zurück, doch ein Highlight wartet noch.
Die Lindenthaler Kanäle sind ebenfalls Bestandteil der Tour und erwecken den Anschein, dass man sich in Amsterdam und nicht in Köln aufhalte. Beflügelt von dieser Szenerie fallen die letzten Meter nicht mehr schwer und durch den Inneren Grüngürtel gleitend, steuert man wieder auf den Mediapark zu. Dort kann man kulinarisch nachholen, worauf man vor Beginn der Tour vielleicht verzichtet hat.
Zur Serie
Die Stadtverwaltung hat 16 Radtouren rund um Kölner Veedel ausgearbeitet. Karten, Geodaten und Streckenbeschreibungen findet man im Netz. Wir stellen die Touren in einer Serie vor.
Radtour rund um Ehrenfeld
Start und Ziel: Zentralplatz am Teich des Mediapark-Geländes (Gebäude 7 und 8)
Länge der Tour: 28 Kilometer, meist flach mit keinem oder nur wenig Autoverkehr
Einkehrmöglichkeiten an der Strecke: am Adenauerweiher, am Stadtwald in Lindenthal, am Aachener Weiher, im Stadtgarten