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Sammlung zur OrtsgeschichteTürnicher Heimatstube sucht einen Nachfolger

Lesezeit 2 Minuten
Maltzan

Stephanie Maltzan in ihrer Heimatstube in Türnich.

Kerpen – „Alte Erinnerungen zu bewahren und neue zu sammeln, die später dann alte Erinnerungen werden.“ Das war Stephanie Maltzans (73) Intention, als sie 2015 ihre Heimatstube in Türnich eröffnete.

Ehemalige Werkstatt

Alles begann damit, dass sie kleinere Ausstellungen in einem sechseckigen Zelt veranstaltete. Man wurde auf die „Sammlerin“, eine extravagante Persönlichkeit, aufmerksam, und mit der Zeit wurden ihr immer mehr Exponate angeboten. So entstand die Idee, in der ehemaligen Schusterwerkstatt des Vaters die Sammlung zu präsentieren und das Ganze „Heimatstube“ zu nennen.

Maltzans Herz hängt an Türnich, kamen die Eltern doch als Geflüchtete 1951 aus Pommern hierher. Vater Walter Piornack ließ sich nicht einschüchtern, als es hieß : „An Flüchtlinge vermieten wir nicht.“ Er bekam Unterstützung vom Land und baute das Haus in der Poststraße auf, obwohl er unterschenkelamputiert war. Dort entstand die Werkstatt des orthopädischen Schuhmachermeisters Piornack, die zum Dreh-und Angelpunkt in Türnich wurde. Vater Piornack war ein sozialer Mensch, stets für alle da und ist bis heute Stephanie Maltzans großes Vorbild.

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Keine Mitstreiter gefunden

Auch sie hilft, wo Hilfe notwendig ist, und nahm während der Flutkatastrophe eine Familie in ihrem Haus auf. Doch es bekümmert sie sehr, dass ihre Heimatstube mit Exponaten der Zeitgeschichte Türnichs nicht die Wertschätzung erfährt, die sie sich so sehnlichst wünscht. Im Gegensatz zum Vater, der niemals aufgab, ringt sie jetzt mit dem Gedanken, die Stube zu schließen.

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Gründe gibt es viele. Sie organisiert alles allein, ist gesundheitlich eingeschränkt und hat bis heute keinen Mitstreiter gefunden. Auch Tochter Brigitte Ammann (48) beklagt das mangelnde Interesse an den liebevoll zusammengetragenen „Schätzen“. „Schön wäre es, wenn es jemanden gäbe, der die Heimatstube in Würde übernimmt“, sagt sie.