Zum traditionellen Sessionsauftakt trafen sich Abordnungen vieler Karnevalsgesellschaften auf dem Siegburger Markt. Auch Prinz Phil I. und Siegburgia Sandra I. waren dabei.
FarbenmeerSo starteten Siegburger Jecke in die Session
Rosafarbene Papierstreifen wehten am Sonntag über den Markt und die Holzgasse. Es sind die Farben der Session 2023/2024 in Siegburg, die die Jecken am Sonntag eröffneten.
Das Siegburger Karnevalskomitee hatte ein prächtiges Gute-Laune-Programm zusammengestellt, und pflichtgemäß bekamen die mehreren Hundert Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Prinzenpaare zu Gesicht.
Der Siegburger Prinz war vor 20 Jahren schon Kindertollität
Auf dem Markt waren ab 11.11 Uhr die Farben des Karnevalskomitees Wolsdorf zu sehen, das in jeder Session das Kinderprinzenpaar stellt. Außerdem das Schwarz-Gelb der Ehrengarde, das Schwarz-Weiß beziehungsweise Grün-Weiß der Husaren und das dominierende Lila der KG Die Tönnisberger.
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Gemeinsam stimmten sich die Jecken auf die Session ein. Heiratswillige Frauen aufgepasst: Prinz Phil I. ist noch zu haben! Denn seine Siegburgia Sandra I. ist bereits vom Markt, wie den Jecken auf dem solchen erklärt wurde. Vor 20 Jahren war Phil bereits Kinderprinz von Siegburg. Heute ist er 31 und liebt den FC, Helene Fischer und Mallorca.
Sandra I. tanzt nicht Garde, sondern Latein. Sie gehört der Siegburger Ehrengarde an und hat sich schon lange gewünscht, einmal Siegburgia zu sein. Der Kopiershop „Kleingedrucktes“ auf der Kaiserstraße gehört ihr. Die 36-Jährige wird das Motto „Dat Glas in dr Hand un Sieburch em Hätz, met uns jitt et mieh als nur Jeschwätz“ leben.
Kinderprinz aus Siegburg-Wolsdorf macht den Komiteepräsidenten zur Zahnfee
Das Motto des designierten Kinderprinzenpaars lautet: „Koche künne mir richtig jot un fiere litt uns Pänz em Bloot.“ Prinz David II. fühlte sogleich seinem Präsidenten Thomas May vom Karnevalskomitee Wolsdorf auf den Zahn. Denn der hatte sich einst darüber lustig gemacht, dass David im Rhein-Sieg-Forum auf der Bühne einen Milchzahn verloren hatte.
David machte May zur Zahnfee und überreichte ihm nicht nur den Milchzahn, sondern auch eine Zahnbürste, damit diesem die bleibenden Zähne nicht ausfielen. Der Zwölfjährige singt im Chor, spielt Geige, liebt seinen Hund und ist seit sechs Jahren im Gefolge des Kinderprinzen und – so viel Zeit hat der Siebtklässler tatsächlich noch – tanzt in der Garde.
Kinder-Siegburgia Melina I. lebt zwar in Hennef-Heisterschoß, legitimiert ihr Amt aber durch das „Ius soli“, das Rechte aus dem Geburtsort ableitet: Sie wurde in Siegburg in eine jecke Familie hineingeboren. Bruder Marlon war bereits Kinderprinz in Uckerath, ihre Eltern vor zehn Jahren Prinzenpaar in Bröl. Am 7. Januar ist Melina dran und wird im Bürgerhaus Kaldauen proklamiert.
Wer die kölschen Hits seit Aschermittwoch vergessen hatte, dem halfen die Kelzboys auf die Sprünge. Sie spielten Klassiker wie „Polka Polka Polka“. Im Jahr ihres 20-jährigen Bestehens waren auch die Lohmarer von Jot Drop auf dem Marktplatz zu hören, ebenso die Gruppen Kölsche Welle und De Halunke.