Zum Jahrestag der FlutMalteser eröffnen Beratungs-Café in Bad Münstereifel
Bad Münstereifel – Pünktlich zum Jahrestag der Flut am 14. Juli hat der Malteser Hilfsdienst (MHD) Bad Münstereifel an den Containern des Fluthilfebüros vor dem Eifelbad das „Café Ausblick“ eröffnet. Hier soll ein Ort sein, an dem von der Flutbetroffene Hilfe und ein offenes Ohr finden. Dafür kooperiert der Hilfsdienst mit der Caritas und dem Psychosozialen Hilfsdienst. Bei Bedarf kann ein ausgebildeter Psychotherapeut hinzugezogen werden.
„Weil hier der Ausblick ins Grüne so schön ist“, erklärt Niklas Schmitz, Leiter des Fluthilfebüros Bad Münstereifel der Malteser, den Standort. Er stellt das MHD-Banner auf. Zwei Tische, Stühle, eine Thermoskanne mit frisch gekochtem Kaffee, Milch, Zucker, Tassen – fertig ist die Grundausstattung des „Café Ausblick“. Es ist nach dem Vorbild der Kollegen im Schleidener Tal entstanden.
Beratungsbedarf ein Jahr nach Flut größer als angenommen
Schmitz und Michael Mönks vom Psychosozialen Hilfsdienst Bad Münstereifel können jetzt nur noch warten. Darauf, dass sich donnerstags zwischen 14 und 17 Uhr hier Betroffene einfinden, die Rat suchen, ein offenes Ohr, ein paar Tipps. Vielleicht brauchen sie auch Unterstützung bei der Antragstellung für die Wiederaufbauhilfe, die der MHD an anderen Tagen ebenfalls anbietet, vielleicht sind sie einsam, schlimmstenfalls sogar traumatisiert. „Aber was heißt schon traumatisiert? Das ist ein weiter Begriff“, so Mönks.
Öffnungszeiten
Das Café Ausblick des Fluthilfebüros des Malteser Hilfsdienstes Bad Münstereifel, Im Goldenen Tal 10, ist donnerstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Infos gibt es unter Tel. 0170/5956667. Eine Terminvereinbarung ist nicht nötig, die Beratung ist kostenlos. Nur bei Hinzuziehung psychotherapeutischer Unterstützung wird um Voranmeldung gebeten.
„Das kann etwa auch für Menschen gelten, die Tage nach dem Hochwasser nach Bad Münstereifel kamen und die Zerstörungen sahen.“ Es müsse eben nicht immer der schlimmste Fall eingetreten sein. Er glaubt, dass der Beratungs- und Gesprächsbedarf auch ein Jahr danach eher größer ist als angenommen: „Viele haben in den ersten Monaten angepackt, gehandelt, funktioniert. Jetzt kommen sie zur Ruhe. Jetzt kommen die Gedanken hoch.“
Stadt Bad Münstereifel froh über Beratungsangebot
Deshalb wird Mönks ab sofort jeden Donnerstagnachmittag hier „Im Goldenen Tal“ an den Containern vor dem Eifelbad sitzen und zuhören. Und bei Bedarf seinen Kollegen, den Diplom-Psychologen und psychologischen Psychotherapeuten Peter Keßeler, zurate ziehen: „Er steht für erste Gespräche zur Verfügung“.
Einen Therapieplatz könne man bei ihm zwar nicht buchen, aber Mönks und Keßeler wollen bei Bedarf ihr Netzwerk nutzen, um einen zu vermitteln. Die Beratungen im „Café Ausblick“ sind denkbar niedrigschwellig: ohne vorherige Terminabsprache, kostenlos, auf Wunsch anonym. „Nur wenn wir weitergehende Hilfen anbieten wollen, brauchen wir vielleicht Kontaktdaten“, so Schmitz. „Und wir schauen bei den Gesprächen nicht auf die Uhr“, verspricht Mönks.
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Auch die Stadt Bad Münstereifel verspricht sich vom neuen Angebot viel, so Kurt Reidenbach, Allgemeiner Vertreter von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian: „Das ist eine tolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Beratungsangeboten in der Stadt.“
So lange es die Witterung zulässt wird das „Café Ausblick“ vor den Containern an der frischen Luft geöffnet sein. „Wird es kühler, stellen wir einfach ein paar Heizpilze auf“, sagt Schmitz. Und wenn das nicht mehr ausreicht, stehen ja die Beratungsräume in den Bürocontainern dahinter zur Verfügung.