Mit dem Topspiel im Viertelfinale des Verbandspokals starten die Mittelrhein-Fußballer des SV Eintracht Hohkeppel in die Pflichtspiele des Jahres 2024. Mit ihnen tun das auch vier oberbergische Fußballer, die bis dahin in dieser Zeitung vorgestellt werden.

„Ich bin ja erst 23 Jahre alt und glaube fest daran, dass es klappt mit einem Profi-Vertrag“, sagt Ömer Tokac: „Andere Beispiele zeigen, dass dieses auch noch in späteren Jahren möglich ist.“

Mit seiner mitreißenden Art Fußball zu spielen, schafft es der Fußballer vom Mittelrheinligisten Eintracht Hohkeppel gewiss ins Notizbuch von Scouts. Diese haben eh schon in seiner Jugend seinen Weg bestimmt.

Ömer Tokac: Bei den Bambini begann seine Fußball-Laufbahn

Der Bergneustädter begann in sehr jungen Jahren mit Fußball. „Mein Vater Ilhan hat auch Fußball gespielt. Ich habe schon als ganz kleines Kind nichts anderes als den Ball im Sinn gehabt, diesen mit ins Bett genommen und bin mit ihm aufgestanden“, erinnert Ömer Tokac sich.

Bei den Bambini begann seine Laufbahn. Doris Colberg war seine erste Trainerin beim SSV Bergneustadt. Immer war seine Lieblingsposition die auf der linken Angriffsseite. In manchen Spielen hat er eine Halbzeit im Sturm, die andere in der Abwehr gespielt – sein Multitalent wurde früh erkannt. Erkannt wurde dieses auch von Scouts der Bundesligisten, die Talente im Umland sichten.

Ömer Tokac: „Bei Spielen und Turnieren wurde ich gesichtet, dann mein Papa angesprochen wegen eines Wechsels zu Bayer 04 Leverkusen. Der Trainer der Altersklasse U8 wollte mich aber damals nicht haben, die Scouts waren aber dafür, dass ich für Bayer 04 spiele.“ Zunächst wurde er von seinem Wohnort Bergneustadt von den Eltern gefahren, bis der Fahrdienst von Bayer 04, der bis Siegen fuhr, ihn ab dem Alter von zwölf Jahren holte und heimbrachte.

Als 14-Jähriger spielte er für die U15-Nationalmannschaft der Türkei, wirkte in zwei Länderspielen mit und erzielte ein Tor. „Damals war Ozan Kabak mein Mitspieler, der heute beim Bundesligisten TSG Hoffenheim unter Vertrag steht“, berichtet Ömer Tokac. Der pfeilschnelle Flügelspieler aus dem Oberbergischen spielte bis zur Altersklasse U19 unterm Bayer-Kreuz, war mit der U17 Deutscher Meister geworden. Damals war Kai Havertz, der heute beim FC Arsenal unter Vertrag steht und deutscher A-Nationalspieler ist, einer der Mitspieler des Bergneustädters.

Nach der Altersklasse U19 stand für Ömer Tokac ein Wechsel ins Ausland an. Drei Jahre stand er bei Teams in Japan unter Vertrag, spielte ab Juli 2019 in der 1. Japanischen Liga für Shonan Bellmare, in der 2. Liga für Tochigi SC und in der 3. Liga für Fukushima Utd., kehrte im August 2022 ins Oberbergische zurück. Ömer Tokac: „In diesen drei Jahren habe ich mich weiterentwickelt: auf und neben dem Platz.“

Seit Januar 2023 steht er bei Eintracht Hohkeppel unter Vertrag, ist Garant für Tore und Siege. Dringt er mit Macht in den gegnerischen Strafraum ein, nachdem er zuvor Abwehrspielern die Hacke gezeigt hat, ist er kaum am Torerfolg zu hindern. Die Antwort auf die Frage nach seinem persönlichen Saisonziel mit seiner Eintracht kommt wie aus der Pistole geschossen: „Aufstieg in die Regionalliga.“

Befragt nach Hobbys benennt er nur eines: „Außer Fußball spielen, Fußball schauen.“ Vielleicht sieht er ja künftige Mitspieler wie etwa heute die einstigen Teamkollegen Kai Havertz und Ozan Kabak, führt sein Weg irgendwann auch in weit höhere Ligen. Möglich ist es in jedem Fall.