Rückkehrer Lars Dietz soll Kölns wackliger Abwehr wieder Stabilität verleihen.
FC Viktoria KölnLars Dietz hat sich von ungewöhnlicher Verletzung erholt und ist nun Hoffnungsträger
Für den ersten Sieg nach fünf Wochen hatte es für die Viktoria zwar nicht gelangt, zumindest einer konnte nach dem spektakulären 3:3-Remis am Sonntagabend bei Preußen Münster ein Grinsen aber nicht verhehlen: Lars Dietz hatte nach einer gefühlten Ewigkeit und exakt 68 Minuten das seifige Feld im Preußenstadion betreten und zeichnete sich wesentlich mitbeteiligt, dass seine Mannschaft noch einen Zähler aus dem Münsterland entführt hatte.
Im Endspurt der vergangenen Saison hatte sich der gebürtige Westfale eine Verletzung zugezogen, die es so im Fußball nur sehr selten gibt. Dietz brach sich im Mai das Sesambein im Mittelfuß und musste über ein halbes Jahr pausieren. Eine vergleichbare Blessur erleben Profis sonst eher im Eishockey.
Lars Dietz bestreitet nach langer Verletzung seine ersten Pflichtspiel-Minuten
Für den 26-Jährigen begann eine lange Leidenszeit, gleichzeitig wurde sein Traum von einem Engagement in der Zweiten Liga jäh zerstört. Was für den Innenverteidiger das pure Unglück war, entpuppte sich für Köln als ultimative Chance: Der Vertrag des einstigen Zweitliga-Spielers wäre zum 30. Juni ausgelaufen, eine Verlängerung des Kontrakts wäre ohne die schwere Verletzung des 1,90-Meter-Hünen wohl utopisch gewesen.
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Trotz der langen Rekonvaleszenz bot der FC Viktoria seiner Nummer zwei einen neuen Vertrag an, Dietz willigte ein und wird sich bei voller Leistungsstärke spätestens in der Rückrunde wieder für andere Klubs ins Schaufenster stellen wollen.
Viktoria Köln trifft am Samstag auf Aufsteiger SSV Ulm
Aktuell zählt für den Soester aber nur das Hier und Jetzt, entsprechend gelöst wirkte der Verteidiger an diesem torreichen Abend in Münster: „Es war eine sehr schwierige Zeit für mich“, blickte der Höhenberger Abwehrmann kurz zurück in eine für ihn wenig erfreuliche Phase seiner Laufbahn. „Umso glücklicher bin ich, wieder mit den Jungs auf dem Platz gestanden zu haben.“
Ob Lars Dietz auch im Heimspiel am Samstag (16.30 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SSV Ulm auf dem Rasen auftauchen wird, lässt sein Trainer Olaf Janßen noch offen: „Lars ist ein Vollprofi und wir sind super froh, dass er zurück ist. Ob er am Wochenende von Beginn an spielt, müssen wir sehen“, bemerkt Janßen, der durch die Rückkehr seines kopfballstarken Verteidigers wieder eine Option mehr hat in Viktorias zuletzt instabiler Defensive. Zumal auch Christoph Greger nach verbüßter Gelb-Rot-Sperre gegen den Aufsteiger in den Kader zurückkehrt.
Mit einiger Sicherheit in der Startelf stehen wird Luca Marseiler, Kölns eingebaute Torgarantie, die kaum noch wegzudenken ist aus der Höhenberger Offensive: Auf neun Tore hat es der quirlige Münchener inzwischen gebracht, einmal mehr war er am Sonntag Viktorias bester Fußballer auf dem Feld, was im Umkehrschluss naturgemäß Begehrlichkeiten weckt beim ein oder anderen Verein oberhalb der Dritten Liga.
Luca Marseiler weckt Begehrlichkeiten
Noch gibt man sich im Rechtsrheinischen aber gelassen, wenn es um die Zukunft des 26-jährigen Linksaußen geht: „Natürlich macht es Luca im Moment extrem gut, er ist unser absoluter Unterschiedsspieler“, adelt der Sportliche Leiter Stephan Küsters die Qualitäten des Bayern. „Aber zunächst sind wir entspannt, weil er ja noch bei uns unter Vertrag steht.“
Aus Sicht der Viktoria leider nur noch bis kommenden Juni. Der Klub wird vorbereitet sein auf mögliche Wechselabsichten seines erfolgreichsten Torschützen schon in diesem Winter.
Noch fünf Spiele für Viktoria Köln bis zur Winterpause
Bis zur Winterpause ab dem 20. Dezember stehen den Kölnern noch fünf Pflichtspiele bevor, darunter auch das Verbandspokal-Achtelfinal-Duell am 13. Dezember (19 Uhr) beim Landesligisten FC Pesch.
„Wir haben schwere Spiele gegen Teams aus der oberen Region. Natürlich möchten wir in den kommenden Wochen aber so viele Punkte wie möglich holen“, sagt Janßen. Die Partie gegen die Donaustädter bildet den Auftakt.
Viktorias Coach spricht mit Respekt von den Ulmern, die sich nach 16 Spieltagen einigermaßen überraschend auf dem fünften Rang eingependelt haben: „Sie können mit dem Ball eine ganze Menge anfangen. Ulm ist sicher kein typischer Aufsteiger.“
Lars Dietz scharrt derweil mit den Hufen und würde wohl nichts dagegen haben, am Samstag noch ein wenig mehr Einsatzzeit zu erhalten als letzte Woche.