Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Stiftung WarentestBei Digitalradios hapert es oft am Klang

Lesezeit 3 Minuten

Das im Test beste DAB+- Radio mit Internet: Das Noxon Nova M . Es kostet 325 Euro. (Bilder: Hersteller)

Köln – Neben dem analogen UKW-Rundfunk können Digitalradios auch digitale DAB+-Sender empfangen. Viele Geräte bringen zusätzlich Hunderte von Internetradio-Sender ins Haus. Der Test zeigt deutliche Unterschiede beim Klang, beim Empfang und bei der Ausstattung. So eignen sich nicht alle als Picknick-Begleiter oder als Radiowecker.

Fünf Kategorien

Insgesamt 18 aktuelle Radios haben die Tester geprüft. Die Preise reichen von 35 bis 325 Euro. Entsprechend groß sind die Unterschiede bei Qualität und Ausstattung. Daraus ergeben sich auch ganz verschiedene Einsatzzwecke.

Weltempfänger

Die sieben Internetradios zu einem Preis ab 101 Euro empfangen per W-Lan zusätzlich Hunderte von Sendern aus aller Welt. Sprachbegeisterte, Politik- und Kulturinteressierte und Hörer mit exotischem Musikgeschmack finden hier garantiert passende Programme.

Grundversorger

Die elf zumeist günstigeren Geräte ohne Internet empfangen regionale und bundesweite Sender per DAB+ sowie regionale und lokale UKW-Sender. Damit bieten sie eine solide Grundversorgung an öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern. Für Hörer, die ihre Lieblingssender kennen und überall mit hinnehmen wollen, ist das passgenau.

Picknick-Begleiter

Elf Geräte im Test lassen sich auch mit Batterien oder Akku betreiben und eignen sich so für den Einsatz unterwegs.

Radiowecker

Alle Internetradios und vier der reinen DAB+- und UKW-Radios haben eine Weckfunktion.

Billigdudler

Die beiden Billigsten, Blaupunkt RX+ 12 und Dual DAB 18, kosten unter 50 Euro, die günstigsten Guten immer noch weniger als 100 Euro. Das günstigste Internetradio kostet 101 Euro.

Der Empfang

Etliche Geräte tun sich mit dem UKW-Empfang schwer. Bei schwachem Signal finden viele nicht alle verfügbaren Sender. Und diejenigen, die sie finden, geben sie teilweise stark verrauscht wieder. Nur zwei Radios schneiden beim UKW-Empfang "sehr gut" ab, zwei weitere immerhin "gut". Beim DAB+-Empfang zeigen sich die meisten Geräte robuster. Hier schwächeln nur zwei Radios - neben dem billigsten ist auch eines der teuersten darunter.

Die meisten klingen dünn

Vom Klang der kompakten Radios sollte man keine Wunder erwarten. Doch auch innerhalb ihrer begrenzten Möglichkeiten zeigt der Hörtest erhebliche Unterschiede. Mit Abstand am besten klingt Sonoro, eines der Teuersten im Test. Die meisten anderen klingen mehr oder weniger dünn - gut genug, um im Hintergrund zu dudeln, aber nicht geeignet für konzentrierten Musikgenuss. Dafür haben die meisten einen Kopfhöreranschluss. Viele bieten zudem einen Line-Ausgang, mit dem sie sich an eine Stereo-Anlage anschließen lassen.

Handhabung

In Sachen Bedienkomfort schlagen sich die meisten Radios ordentlich, die Unterschiede liegen im Detail. So haben längst nicht alle Stationstasten, auf die der Nutzer seine Lieblingssender legen kann. Die sind komfortabler, als das Programm aus einer Favoritenliste herauszusuchen. Sieben Geräte im Test kommen mit einer Fernbedienung, die meisten der Internetradios lassen sich zudem per Smartphone-App steuern. Nur bei einem Gerät (Soundmaster IR 4000) ist die Handhabung wirklich schwach: Es reagiert langsam und unzuverlässig auf Eingaben und nervt mit unübersichtlicher Menüführung.(td)