Shoppingclubs führen Markenware: Kleider und Fernsehgeräte, Babysachen und Werkzeug, Küchenmesser und Hotelgutscheine. Rabatte von 25 Prozent für Camcorder und bis zu 80 Prozent bei Sportartikeln locken. Liefern die Clubs die Ware immer zum versprochenen Preis? Wie lange dauert es, bis das Bestellte ankommt? Wie steht es um die Rückgabe? Stiftung Warentest prüfte sechs Shoppingclubs.
Die gelieferte Markenware war kein Plagiat. Den Preis toppte niemand - nicht der normale Online- und schon gar nicht der stationäre Handel. Mit fünf Clubs waren die Tester zufrieden, mit vente-privee nicht. Ein Grund: Bei Rücksendungen mit einem Warenwert unter 40 Euro kassiert der Club eine Kostenpauschale von 5 Euro zuzüglich weiteren 5 Euro für Bearbeitung und Versand. Rücksendepauschalen sind ungesetzlich. Bei einem Kinder-T-Shirt für zwölf Euro würde vente-privee im Fall einer Rücksendung nur zwei Euro erstatten. In jedem Fall stimmt der Preis der Ware. Dafür nehmen Clubmitglieder das Risiko stornierter Aufträge und eine lange Wartezeit auf sich: Shopping-clubs sammeln Bestellungen, ordern die Ware aber erst nach Aktionsende. Das dauert.
Die zuletzt von den Warentestern geprüften Onlinehändler für Mode (test 11/2011) lieferten binnen gut drei Werktagen. Die mittlere Lieferzeit der Clubs variiert zwischen etwas mehr als 8 Tagen bei pauldirekt und fast 16 Tagen bei vente-privee. Dreimal im Test stornierte ein Club den Auftrag. Das Problem liegt im Geschäftsmodell. Hat sich der Markenhersteller verzählt, kann er die versprochene Stückzahl nicht liefern. Dann gehen einige Kunden leer aus.
Ist das Schnäppchen bestellt, gewähren die Mitglieder dem Club Kredit. Teilweise für Wochen. Bezahlen müssen sie meist sofort bei der Bestellung. Nur pauldirekt kassiert erst beim Versand. Besonders unfreundlich wird es, wenn der Club die Bestellung storniert. Extrem: zalando-lounge stornierte einen Auftrag erst nach sechs Wochen. Wartezeit und Lieferrisiko sind im Geschäftsmodell begründet.
Hausgemacht sind aber die Defizite bei den Zahlungsmöglichkeiten der Clubs. Sie bevorzugen Kreditkarte und den Dienstleister Paypal. Alternativen fehlen oft. Nur limango und zalando-lounge bieten Lastschrift an. Nachnahme oder Rechnung gibt es bei pauldirekt - gegen Aufpreis.
Nachbessern sollten die Clubs auch beim Umgang mit den Kundendaten. Die Clubs erfassen mehr Daten als nötig und erschweren deren Löschung. Die Datenschutzerklärungen erweisen sich bei genauem Hinsehen als unpräzise. Exzessiv setzen alle Clubs Cookies ein, jeder zweite auch verfolgende Werbung. Mit weniger als 50 Cookies kommt kaum ein Kunde weg. In diesem Ausmaß war ganz neu: Wer Cookies nicht automatisch akzeptiert, sondern sie sehen und einzeln bestätigen will, kann die Websites von pauldirekt und vente-privee nicht nutzen. (td)