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Serie

„Rheinische Tafel“
„Zum Treppchen“ in Bonn steht unter neuer Regie

Lesezeit 2 Minuten
Arnim Fehrenz ist Hotelkaufmann und hat Erfahrung auch in der Gastronomie

Arnim Fehrenz hat im Frühjahr das Traditionslokal Zum Treppchen in der Bonner Südstadt übernommen

Das Lokal „Zum Treppchen“ in Bonn ist eine Institution. Trotz eines Betreiberwechsels bleibt auf der Speisekarte alles beim alten. Die Stammgäste freut's.

Die Gaststätte „Zum Treppchen“ in der Bonner Südstadt gehört zu den traditionsreichsten Lokalen im gesamten Stadtgebiet. Die unscheinbare Fassade verschweigt, welch urige Perle sich dahinter verbirgt. 1883 wurde in den Räumen das erste Bier ausgeschenkt. Die Historie offenbart sich in nahezu jedem Winkel. Eine aufwändige Holzvertäfelung im Jugendstil gespickt mit handgefertigten Schnitzereien, der alte Pitch Pine Boden aus Kiefernholz, antike Bierkrüge und die massive Theke sind markante Zeugnisse einer vergangenen Epoche. Der nostalgische Charme, der sich im Restaurant entfaltet, setzt sich im überdachten Biergarten fort. Ein Glück, dass das Haus die Kriegswirren unbeschadet überstanden hat. Schließlich wurde den Bewohnern des Viertels hier nach der Währungsreform am 21. Juni 1948 ihr Startguthaben von 40 DM pro Kopf ausbezahlt.

Wechsel nach 46 Jahren

Susanne und Johnny Erdmann haben die Traditionsgaststätte 46 Jahre geführt und verabschiedeten sich im Frühjahr in den wohlverdienten Ruhestand. Die Geschichte des Treppchens als Anlaufstelle für Nostalgiker und Liebhaber rheinischer Spezialitäten geht dank Arnim Fehrenz weiter. Der gelernte Hotelkaufmann kann auf reichlich Erfahrung in der Gastronomie verweisen. In München und Düsseldorf hat er unter anderem ein Hotel und zwei Restaurants geführt. In der Wahner Heide war er für das Hotel und Restaurant „Auszeit“ verantwortlich.

Der gebürtige Bonner steht für Kontinuität. Das betrifft nicht nur das Ambiente, sondern gilt auch für das Speiseangebot. „Der Rheinländer liebt alles, was auf chen endet“ behauptet die Speisekarte. Das beweisen Begriffe wie „Gröschelchen“, „Liebchen“, „Leckerchen“ oder „Bierchen“, heißt es dort weiter. Diese Passion wirkt sich natürlich auch kulinarisch aus. Bester Beweis ist das Röggelchen mit mittelaltem Gouda und Zwiebeln oder mit Blutwurst und Senf (je 4,40 Euro).

Junge dicke Bohnen in Variationen

Das Lokal ist bekannt für seine jungen dicken Bohnen, die ganzjährig angeboten werden. Diese werden zum Beispiel mit zwei Gelderländer Mettwürsten und Bratkartoffeln oder zwei Scheiben mild geräuchertem Katenspeck und Bratkartoffeln (je 17,80 Euro) serviert. Eine weitere Spezialität sind die Bratkartoffel-Geschichten, die unter anderem mit Tafelspitzsülzen, Sahnemeerrettich-Sauce (18,80 Euro) oder Roastbeefscheiben vom Angus-Rind und hausgemachter Remoulade (26,80 Euro) aufgetischt werden. Schweinerückensteaks vom Grill wie das „Steak Paris“ auf Pommery-Senfsauce mit Kartoffelrösti (23,80 Euro) runden den Reigen der Hauptgerichte ab. Dazu munden die Fassbiere Andechser Klosterbräu, Schreckenskammer Kölsch und Krombacher Pils.

Zum Treppchen, Weberstraße 42, 53113 Bonn, (0228) 223183, dienstags bis samstags 17 bis 22 Uhr.