Schon zuvor wurde spekuliert, ob Tornados entstanden waren. Das Unwetter hinterließ umgestürzte Bäume und riss Teile von Gebäuden.
Verwüstung und umgestürzte BäumeWetterdienst bestätigt vier Tornados in Deutschland bei Unwetter im Juli
Die Schäden der Stürme in Deutschland vom 12. Juli waren teils deutlich sichtbar – und es gab Indizien, dass Tornados diese verursachten. Jerzt hat der Deutsche Wetterdienst Erkenntnisse dazu veröffentlicht.
Mindestens vier Tornados sind bei dem Unwetter nach Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) über Deutschland gezogen. Das teilte Marcus Beyer von der Tornado-Expertengruppe beim DWD der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.
Tornados zogen Mitte Juli am selben Tag über vier Orte in Deutschland
Die nun bestätigten Tornados zogen über drei Orte in Nordrhein-Westfalen, die sich alle im Umfeld von Münster befinden, und einen Ort unweit davon in Niedersachsen: Telgte, Herzebrock, Sendenhorst (NRW) sowie Dissen am Teutoburger Wald in Südniedersachsen.
In Sendenhorst und Telgte lag die Windgeschwindigkeit den Erkenntnissen zufolge bei rund 180 Kilometern pro Stunde, in Herzebrock und Dissen bei rund 150. Verletzte wurden nicht bekannt.
In Telgte hatte es in einem Gewerbegebiet starke Schäden an Gebäuden gegeben, große Baucontainer waren mitgerissen worden. Nach Angaben der Stadt stürzten Bäume um. Laut Informationen der „Westfälischen Nachrichten“ wurden Teile von Firmengebäuden vom Wind bis zu drei Kilometer weiter weg getragen.
Unwetter ließ Bäume umstürzen und verwüstete Gebäude
Über die sozialen Medien wurde die Bevölkerung gewarnt und gebeten, zu Hause zu bleiben. An einem Gebäude wurde eine Photovoltaikanlage vom Dach gerissen.
In Herzebrock im Kreis Gütersloh seien laut Radio Gütersloh zahlreiche Bäume umgestürzt. Mehr als 25-mal rückte die Feuerwehr allein wegen Bäumen auf den Straßen aus. Verletzt wurde allerdings niemand.
In Dissen hatte der Wirbelsturm ebenfalls Sachschäden angerichtet. Nach Angaben der Polizei brachen Äste ab und beschädigten Wohngebäude.
Einige Tage zuvor war schon einmal ein Unwetter über NRW und hinterließ unter anderem in Bedburg im Rhein-Erft-Kreis schwere Schäden. Dabei handelte es sich laut DWD jedoch nicht um einen Tornado.
In Deutschland gibt es laut DWD pro Jahr einige Dutzend Tornados. Diese entstehen bei großen Temperaturunterschieden und treten in Mitteleuropa häufig zusammen mit Gewittern auf. Dabei reicht aus der Gewitterwolke ein rüsselartiger Wolkenschlauch bis in Bodennähe. (at/dpa)