Swift-Fans sind offenbar jenen ein Dorn im Auge, die zu autoritären Denkmustern oder religiösem Übereifer neigen.
Terrorwarnung bei Taylor SwiftRisiken sind die Kehrseite von Freiheit
Die Vorfreude fand ein abruptes Ende. Für viele Fans von Taylor Swift dürfte mit der Absage ihrer drei Konzerte in Wien eine Welt zusammengebrochen sein. Und doch ist es bei dem ernsten Hintergrund nachvollziehbar, dass der Veranstalter sich zu dem Schritt entschlossen hat. Terrorbedrohungen sind ernst zu nehmen, der Schutz von Leib und Leben muss immer Vorrang haben.
Auch wenn es seit Längerem keinen großen islamistischen Anschlag in Westeuropa gegeben hat, wie seinerzeit den auf die Brüsseler U-Bahn oder das Massaker in der Konzerthalle Bataclan in Paris, sollte sich niemand in Sicherheit wiegen. Immer wieder lassen Ermittler Terrorzellen oder radikalisierte Einzeltäter auffliegen. So wurde im Winter 2023 ein Anschlag auf den Kölner Dom vereitelt, im Frühsommer schnappten Ermittler einen mutmaßlichen IS-Unterstützer, der sich um eine Akkreditierung als Ordner bei der Fußball-EM bemüht hatte. Für Islamisten sind Andersgläubige und Lebensfreude der erklärte Feind.
Taylor Swift: Starke feministische Stimme
Nun also die Konzerte von Taylor Swift. Die Ikone unserer Zeit steht nicht nur für musikalisches Talent, sondern ist auch eine starke feministische Stimme bei sozialen Anliegen und Gleichberechtigung. Sie steht für den westlichen Lebensstil, in dem Hedonismus, Selbstverwirklichung und Individualisierung Hand in Hand gehen. Swifts Einfluss erstreckt sich über kulturelle und geografische Grenzen hinweg, und viele ihrer Botschaften haben eine universelle Anziehungskraft – insofern sind sie und ihre Fans offenbar jenen ein Dorn im Auge, die zu autoritären Denkmustern oder religiösem Übereifer neigen.
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Unsere Gesellschaft ist verwundbar. Risiken sind die Kehrseite von Freiheit, das ist der Preis der Freiheit. Letztere zu schützen erfordert bisweilen massive Sicherheitsaufgebote, wie aktuell bei den Olympischen Spielen in Paris. Von extremistischen Bedrohungen einschüchtern lassen, darf sich unsere Gesellschaft nicht.
Dass Terrorgefahren immer wieder im Keim erstickt werden, ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass Polizei und Nachrichtendienste in Europa in engem Austausch miteinander stehen. Diese Kooperation ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ohne sie hätte es die „Swifties“ in Wien jenseits von Enttäuschung und Herzschmerz ganz anders treffen können.