Die Nachfrage nach Israel Flaggen ist derzeit sehr hoch. Auch andere Ämter haben sich vorübergehend welche geliehen.
SymbolBergisch Gladbach setzt Zeichen für Solidarität mit Israel und leiht sich dafür Flagge
Aus Solidarität zu Israel hat Bürgermeister Frank Stein eine israelische Flagge am historischen Rathaus in der Stadtmitte befestigen lassen. Die Fahne ist eine Leihgabe des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Ganey Tikva-Bergisch Gladbach.
Übergeben haben diese Axel Bolte, Roman Salyutov und Petra Hemming. „Auf dem Markt herrscht gerade eine hohe Nachfrage“, sagte Salyutov. Es sei deswegen gerade schwer, an eine Flagge zu kommen.
„Wir haben sie auch nur durch persönliche Kontakte so schnell organisiert“, fügt er an. Die Flagge, die als Übergangslösung vor dem Rathaus hängt, hat die Düsseldorf Tourismus GmbH dem Verein geliehen. Der Bürgermeister bedankte sich beim Verein, dass er der Stadt so schnell geholfen hat. So könne man „kurzfristig ein sichtbares Zeichen der Solidarität setzen.“
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Am Dienstag wird die endgültige Israel Flagge geliefert
Auch vor dem Landtag hängt eine Interimsflagge die die Deutsch Israelische Gesellschaft Düsseldorf bereitgestellt hat, erzählte Hemming.
Am Dienstag soll die endgültige Flagge für Bergisch Gladbach geliefert werden. Um 17 Uhr wird diese gehisst. Alle Politikerinnen und Politiker können dabei sein, wenn sie möchten, sagte Frank Stein. Auch die anderen Rathauschefs aus Rhein-Berg hätten bereits Fahnen bestellt.
„Als ich das Amt antrat, hätte ich niemals erwartet, dass einmal zwei Flaggen von Ländern vor unserem Rathaus gehisst sind, in denen Krieg herrscht“, sagte Stein.
Bergisch Gladbach stehe weiterhin in engem Austausch mit der Partnerstadt Ganey Tikva. „Ich habe auch humanitäre Hilfe angeboten, aber die wird bisher noch nicht gebraucht“, sagte er und betonte: „Wir stehen solidarisch zum israelischen Volk.“
Bolte wünscht sich für Israel Solidarität von allen
Das wünscht sich Bolte auch von den Bürgerinnen und Bürgern Bergisch Gladbachs: Es sei toll zu sehen gewesen, wie die Ukraine unterstützt wurde. „Israel ist seit 75 Jahren in dieser Situation. Das Land braucht echte Solidarität und nicht nur Lippenbekenntnisse.“
Die Hilfe für Israel sähe anders aus, als die Hilfe für die Ukraine. Da das Land so hochmodern sei, brächte es beispielsweise weniger medizinische Versorgung. „Aber die Menschen vor Ort sind mehrfach traumatisiert. Sie brauchen vor allem psychologische Hilfe“, sagte Salyutov.
Eine Familie in zwei Kriegen
Für ihn sei die Situation gerade sehr asymmetrisch. Zwei Länder, die mit seiner Familiengeschichte verknüpft sind, sind im Krieg. Dabei ist das eine, Russland, ein Angreifer und das andere, Israel, wurde überfallen. Er sei zwar in Russland geboren, die meisten seiner Verwandten lebten aber in Israel.
Dorthin sei die Verbundenheit auch viel stärker. „Das sind zwei total verschiedene Situationen, die aufeinander prallen“, sagt er. In beiden Kriegen setzt er sich aber von Beginn an für die Seite der Angegriffenen ein. Über seine Unterstützung für die Ukraine hätten sich einige Leute anfangs gewundert. „Das stand für mich aber gar nicht zur Debatte“, sagte er.
Auch jetzt versucht er so gut er kann zu helfen: „Ich habe leider keinen israelischen Pass. Sonst hätte ich mich auch mit meinen 38 Jahren für das Militär gemeldet“, sagte er. Die Zahl der Freiwilligen sei extrem hoch. Viele Menschen, die nicht mehr in Israel leben oder das Höchstalter schon überschritten haben, hätten sich für den Einsatz gemeldet. Auch einige seiner Verwanden seien eingezogen worden. Bisher sei aber keiner verletzt worden.
„Ich möchte mich nicht ohnmächtig fühlen und trage von hier einen kleinen Teil bei. Und wenn viele ein bisschen helfen, ist das schon eine ganze Menge“, sagt er. Sein Beitrag ist unter anderem das Benefizkonzert, das am Montag im Bergischen Löwen stattfindet.