Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Nahost-KonfliktHamas will während 50-tägiger Feuerpause Geiseln freilassen

Lesezeit 2 Minuten
Palästinenser protestieren gegen die Hamas und den Krieg mit Israel.

Palästinenser protestieren gegen die Hamas und den Krieg mit Israel. (Archivbild)

Eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg soll laut Hamas zu den Festtagen nach Ende des Ramadans beginnen. Die Islamisten wollen fünf Geiseln freilassen.

Die Hamas im Gazastreifen ist nach eigenen Angaben dazu bereit, fünf von ihr verschleppte Geiseln im Rahmen einer neuen 50-tägigen Waffenruhe freizulassen. Man habe einem entsprechenden Vorschlag Ägyptens zugestimmt, teilte ein hochrangiges Mitglied der Islamisten mit.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, seine Regierung habe von den Vermittlern einen Vorschlag erhalten und in Abstimmung mit den USA ein Gegenangebot gemacht. Laut der Nachrichtenseite „ynet“ fordert Israel die Freilassung von zehn Verschleppten.

Nahost-Konflikt: Feuerpause soll nach Ende des Ramadan beginnen

Die Feuerpause soll laut Hamas an den Festtagen nach Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan beginnen. Die Tage zur Feier des Eid al-Fitr beginnen in den Palästinensergebieten und vielen anderen Ländern am Sonntag.

Eine Einigung kann wegen des israelischen Gegenvorschlags voraussichtlich erst nach Eid al-Fitr erzielt werden, wie das israelische Nachrichtenportal „walla“ unter Berufung auf einen israelischen Beamten meldete. Demnach könnten auch Leichen von Verschleppten im Rahmen eines neuen Deals an Israel übergeben werden.

Der ägyptische Entwurf ähnle einem Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff, den dieser vor einigen Wochen vorgelegt habe, hieß es in dem Bericht weiter. Damals habe die Hamas den Vorschlag abgelehnt.

Israelische Medien mutmaßten, die Hamas wolle eine mögliche Waffenruhe auch deshalb erreichen, um die jüngst im Gazastreifen ausgebrochene Demonstrationen gegen sie einzudämmen. Dies sei derzeit aufgrund der Angriffe Israels im Gazastreifen nicht möglich.

Menschen nehmen an einem Protest teil, der die sofortige Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln fordert.

Menschen nehmen an einem Protest teil, der die sofortige Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln fordert.

Auslöser des Krieges war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seither kämpft Israel gegen die Hamas.

Den Gesundheitsbehörden im Gazastreifen zufolge wurden dabei bisher mehr als 50.100 Menschen getötet. Bei einem Drittel davon handelt es sich demnach um Kinder und Jugendliche. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Internationale Organisationen wie die UN halten sie jedoch für weitgehend glaubwürdig. (dpa)