AboAbonnieren

Bau kostet 85 Millionen EuroEine Fraktion will bei der neuen Feuerwehrwache in Brühl sparen

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt etliche Feuerwehr-Fahrzeuge vor dem Sitzungsort, an dem der Hauptausschuss getagt hatte.

Mit etlichen Fahrzeugen und Wehrleuten war die Brühler Feuerwehr zum städtischen Hauptausschuss gekommen, weil dort über die neue Wache gesprochen wurde.

Die übrigen Fraktionen im Rat lehnen weitere Gutachten ab. Die Sicherheit der Bürger gehe vor.

Die Feuerwehr war erneut mit vielen hauptamtlichen und freiwilligen Kräften gekommen, um die Sitzung des städtischen Hauptausschusses in Brühl zu verfolgen. Letztlich konnten sie zufrieden nach Hause gehen, denn der Antrag der FDP, die Planungen für den Neubau der Wache an der Römerstraße doch noch einmal unter die Lupe nehmen zu lassen, fand keine Anhänger.

Dabei hatte sich Jochem Pitz, Fraktionschef der Liberalen, ins Zeug gelegt und gefordert, Planung und Bedarf vor weiteren Schritten von zusätzlichen Experten untersuchen zu lassen. „Es geht darum, eine zweite Meinung einzuholen, um verantwortungsvoll zu entscheiden“, hatte er betont. Dies sei man dem Steuerzahler schuldig.

Wenn das Geld nicht ausreicht, gibt es eben keinen Mercedes, sondern einen Volkswagen.
Jochem Pitz

Immerhin stehe die Stadt mit dem bislang auf 85 Millionen Euro taxierten Bau vor dem teuersten Projekt ihrer Geschichte. „Wenn das Geld nicht ausreicht, gibt es eben keinen Mercedes, sondern einen Volkswagen“, fasste der Ratsherr das Spannungsverhältnis zwischen klammen Kassen und hohen Kosten zusammen. Nach wie vor könne er den im Vergleich zu früheren Planungen deutlich gewachsenen Raumbedarf nicht nachvollziehen, so Pitz.

Zudem forderte die FDP, bei einem Probealarm zu checken, ob die Hilfsfristen trotz des teils dichten Verkehrs auf der Römerstraße einzuhalten sind.

SPD: Ein Probealarm sei rechtlich nicht zulässig

Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) und die übrigen Ratsleute erteilten Pitz’ Antrag eine Abfuhr. Freytag betonte, man habe bereits mit einem Projektsteuerer und erfahrenen Architekten zwei Meinungen eingeholt. Bernhard Schumacher (SPD) erklärte, ein Probealarm sei rechtlich gar nicht zulässig. Und angesichts der Zustände in der alten Wache könne man mit dem Projekt nicht nochmal eine Pause machen. Man sei den Menschen, die Hilfe brauchen, und den Wehrleuten einen zügigen Fortgang schuldig.

Dies betonte auch Simone Holderried, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Die baulichen Zustände auf der Wache an der Rheinstraße seien beschämend. Holderried sagte jedoch auch, es könne durchaus hilfreich sein, sich doppelt abzusichern. Holger Köllejan, CDU-Fraktionschef, lehnte weitere Prüfungen ab. „Das kostet unnötig Geld“, sagte er. Zudem stamme die Planung ja von ausgewiesenen Fachleuten. „Sollen wir etwa so lange neue Gutachter bestellen, bis uns das Ergebnis passt?“, fragte er.