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Update

Drogenlabor
Nahe Zülpich wurde Material für 335 Kilogramm Amphetamin entdeckt

Lesezeit 2 Minuten
Mitarbeiter des LKA sind in Füssenich im Einsatz. Sie stehen vor einem blau-weißen Polizei-Auto.

Mitarbeiter des LKA waren in Füssenich im Einsatz.

Zum Drogenlabor bei Zülpich gab die Polizei weitere Details bekannt: Das Material hätte für Amphetamin im Wert von 3,3 Millionen Euro gereicht.

Auf einem landwirtschaftlichen Betriebsgelände etwas außerhalb von Füssenich, zu dem neben einem Wohnhaus mehrere weitere Gebäude gehören, ist am Mittwoch (26. Juni) ein Drogenlabor entdeckt worden. Im Zuge der ersten Ermittlungen wurden laut Polizei weitere Objekte im Stadtgebiet Zülpich und in Köln durchsucht.

Wie die Polizei berichtet, hatten die Bewohner des Hauses bei Füssenich Chemikaliengeruch wahrgenommen und die Feuerwehr verständigt. Sie seien mit 15 Einsatzkräften vor Ort gewesen, sagte Rebecca Kratz, die den Einsatz am Mittwoch leitete. Auch die Polizei sei vor Ort gewesen, als man das Labor entdeckte.

Experten des LKA untersuchen gefundene Stoffe in Füssenich

Am Donnerstag rückten Feuerwehr und Polizei in Füssenich erneut an, zudem Experten des Landeskriminalamts (LKA). Chemiker seien nun dabei, die gefundenen Stoffe zu untersuchen, berichtete Polizeisprecher Franz Küpper am Donnerstagmittag. Der Einsatz dauere voraussichtlich auch am Freitag noch an. Die Feuerwehr sei weiterhin vor Ort, da immer wieder Türen geöffnet werden müssten.

Das Gelände, auf dem das Labor entdeckt wurde, liegt außerhalb von Füssenich. Umgeben von Feldern und ohne direkte Nachbarn – abgesehen von ein paar Hühnern, die in der Mittagshitze gackern. Die Bewohner leben dort laut Polizei bereits seit einiger Zeit. Warum der Geruch und damit das Labor jetzt aufgefallen sind, sei noch unklar, so Polizeisprecherin Christina Specht.

Polizei: Bei Drogenlabor nahe Zülpich bestand keine Explosionsgefahr

Nach ersten Einschätzungen des LKA handele es sich um ein „mittelgroßes Drogenlabor“, so Küpper. Explosionsgefahr bestand nicht. Wie lange das Labor dort schon existiere und wann es zuletzt genutzt wurde, könne man noch nicht sagen.

Am Freitagmorgen präzisierte die Polizei die Funde: Rund 60 Fässer mit Chemikalien habe man gefunden, zudem ein Reaktor, der zur Herstellung von Drogen genutzt werden kann. Eine erste Analyse hat laut Polizei ergeben, dass sich in den Fässern Flüssigkeiten zur Herstellung von Amphetaminen befanden.

Weitere Details nannte die Polizei am Montag: Bei den Chemikalien, die in den ehemaligen Stallungen sichergestellt wurden, handele es sich um 67 Liter Amphetaminöl. Daraus hätten schätzungsweise 335 Kilogramm Amphetamin hergestellt werden können, so die Polizei weiter. Der Verkaufswert werde auf mehr als 3,3 Millionen Euro beziffert.

Auch zu einem eventuellen Zusammenhang mit dem Überfall auf ein älteres Ehepaar im vergangenen Sommer in Füssenich sagte die Polizei am Donnerstag nichts. Es werde in alle Richtungen ermittelt, so die Polizei.

Am Freitagmorgen gab die Polizei bekannt, dass ein 73-jähriger Tatverdächtiger aus dem Stadtgebiet Zülpich durch die Kriminalpolizei vorläufig festgenommen wurde.