Den Wunschzettel selbst beim Christkind abgeben, das haben Freitag viele Kinder gemacht. Wir waren auch dabei.
WunschzettelViel los in Engelskirchens Christkindpostamt
Hunderte Kinder haben das Christkind am Freitagnachmittag in der speziell eingerichteten Christkind-Postfiliale besucht und ihre Wunschzettel persönlich übergeben. Bereits vor der Öffnung um 15 Uhr hatte sich eine lange Schlange vor der Eingangstür des Alten Baumwolllagers gebildet.
Britta Töllner von der Deutschen Post, die das Weihnachtspostamt inzwischen seit mehr als 20 Jahren betreut, schilderte, dass bislang mehr als 90 000 Wunschzettel angekommen seien: „Wir haben momentan einen richtigen Ansturm – die letzten zwei Wochen waren phänomenal.“
Etwas schüchtern nähern sich die vierjährige Matilda Hanson aus Bonn und ihre zwei Jahre alte Schwester Louisa der weißgekleideten Frau mit den goldenen Flügeln auf ihrem Thron neben dem Weihnachtsbaum und einem Kaminfeuer und überreichen einen bunt bemalten Wunschzettel.
Matilda wünscht sich einen Puppenwagen und eine Barbie, Louisa auf jeden Fall eine Puppe. Sie erzählen dem Christkind, dass sie mit ihrer Mutter schon Plätzchen gebacken und dann mit bunten Streuseln verziert haben.
Ihre Großmutter Eva-Maria Honnef schildert, dass sie extra wegen des Christkindes nach Engelskirchen gekommen seien: „Wenn ich gewusst hätte, dass man das Christkind besuchen kann, wäre ich schon mit meinen Kindern hierhergekommen.“
Maya Gebauer (6) und ihre drei Jahre jüngere Schwester Charlotte aus Oberbantenberg haben keine Berührungsängste. „Wir wünschen uns von dir einfach eine Überraschung“, erklärt die Kleine strahlend und ihre große Schwester verrät: „Wir haben uns das nämlich noch nicht so genau überlegt.“
Mina Wagner (9) ist mit ihrem sechsjährigen Bruder Henri gekommen und sehnt sich nach einer Nähmaschine: „Wir haben riesig viel Stoff zu Hause.“ Der Junge wünscht sich einen ferngesteuerten Hai, der anderen Menschen am Fuß knabbert. Mutter Daniela lacht: „Dass es so etwas gibt, wusste ich überhaupt nicht.“
Derweil geht die Arbeit im Christkind-Postamt weiter. Marion Hähner öffnet gerade einen großen Brief von einer Kita in Langeneicke, den die Kinder gemeinsam gestaltet haben.
„An das Christkind, 51777 Engelskirchen“
Hähner bedauert, dass die Kindergärtnerinnen die Absenderadresse vergessen haben. Kein Problem für die Frau, die dem Christkind schon seit vielen Jahren hilft. Flugs zückt sie ihr Handy und hat im Handumdrehen die Adresse ermittelt: „Ich versuche das jedes Mal, aber leider klappt das nicht immer.“
Britta Töllner schätzt, dass an diesem Wochenende der hundert tausendste Wunschpostbrief eintrudeln wird. Der werde aber nicht besonders prämiert: „Wir haben so tolle Einsendungen, da machen wir keinen Unterschied.“
Sie berichtet etwa von einem Jungen aus Japan, der hübsche Origami-Figuren beigelegt hat und von einem vier Meter langen Wunschzettel. Auch der sechsjährige David aus der Ukraine habe sehr berührend geschrieben: „Ich habe fleißig in der Schule gelernt und immer auf meine Eltern gehört. Jetzt wünsche ich mir, dass der Krieg in meiner Ukraine endet.“
Hier ist die Adresse des Christkinds
Jedes Kind, das seinen Wunschzettel bis zum 20. Dezember an das Christkind schickt, erhält eine Antwort. Das Christkind berichtet darin über seine Arbeit, die Vorbereitungen auf Weihnachten und gibt Basteltipps zum Fest. Die Adresse lautet: „An das Christkind, 51777 Engelskirchen“
Darüber hinaus können Kinder auch heute und morgen ihre Wunschzettel persönlich übergeben. Jeweils von 13 bis 18 Uhr empfängt sie das Christkind in seinem himmlischen Postamt und beantwortet ihre Fragen. Zusätzlich wird es sich am Fenster zeigen und den Gästen auf dem Christkindmarkt zuwinken.