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Studie von Kölner MarktforschernWie der Onlinehandel vom Corona-Lockdown profitiert

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Amazon

Das Logo von Amazon am Logistikzentrum in Dortmund

Köln – Während der stationäre Handel zunehmend unter dem Lockdown leidet, gewinnt der Onlinehandel immer mehr Freunde. Das ist das Ergebnis einer Studie der Kölner Marktforscher und Berater IFH. 82 Prozent der Befragten waren Ende Januar demnach mit ihren Onlinekäufen zufrieden. Das sind neun Prozentpunkte mehr als im November 2020. Einfach und unkompliziert nannte 85 (Vorumfrage: 78) Prozent den Einkauf im Netz. Auf 71 Prozent stieg der Anteil derer, die der Ansicht sind, dass der Online-Einkauf „sehr viel Zeit spart“. Und 38 (30) Prozent wollen künftig öfter im Netz einkaufen.

Einzelhandel schickt Brandbrief nach Berlin

Das sind unerfreuliche Nachrichten für den stationären Handel, der gerade Brandbriefe nach Berlin schickt. Wenn Mode- und Warenhäuser sowie Schuh- und Lederwarengeschäfte nicht zeitnah noch im März wieder öffnen dürfen, würden tausende Läden für immer geschlossen bleiben, teilten die Handelsverbände Textil und Schule, BTE und BDSE jetzt mit. Es wäre nach den Zeiträumen Frühjahr/Sommer 2020 und Herbst/Winter 2020/21 die dritte Saison in Folge, in der die Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie horrende Verluste einfahren würden. „Das werden viele Mode- und Schuhhäuser, und zwar aller Umsatzgrößen, nicht überleben“, prognostiziert Verbandsgeschäftsführer Siegfried Jacobs.Der Monat März sei besonders umsatzstark. Zudem könne die neue Mode in dieser Zeit zum regulären Preis verkauft werden. „Nach einer ruinösen Rabattschlacht in der Wintersaison ist das für den stationären Einzelhandel überlebenswichtig“, so Jacobs.

Amazon bleibt Anlaufstelle Nummer eins

Der Onlinehandel wächst. Zahlen für das abgelaufene Jahr liegen noch nicht vor. 2019 entfielen knapp elf Prozent der Einzelhandelsumsätze von 544 Milliarden Euro entfielen auf ihn nach 9,1 Prozent von insgesamt 527 Milliarden im Jahre 2018. Dabei gibt es freilich große Unterschiede zwischen den Segmenten. Im Lebensmittelhandel mit einem Jahresumsatz von 185 Milliarden von lag der Anteil 2019 bei 1,4 Prozent, wie IFH und der Handelsverband HDE ermittelt hatten. Im so genannten Non-Food-Bereich sind es 15,8 Prozent.

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Häufigste Anlaufstelle im Netz als Alternative zum Laden vor Ort ist weiter Amazon. Ihn haben Ende Januar 83 Prozent der Konsumenten verstärkt als Alternative genutzt, so IFH. Im Mai des abgelaufenen Jahres lag der Anteil noch bei nur 62 Prozent. Auch andere große Onlineshops konnten profitieren. Verstärkt genutzt wurden auch Otto, Zalando oder Tchibo mit Werte zwischen 26 und 18 Prozent.