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Sparkasse Köln BonnZufrieden mit Bilanz 2020 – Vorschau fällt verhaltener aus

Lesezeit 4 Minuten

Köln – „Das war ein herausforderndes Jahr für uns alle“, sagte Ulrich Voigt, Vorstandschef der Sparkasse Köln Bonn bei der Vorlage der Bilanz in einer virtuellen Pressekonferenz. Das Institut sei aber für die Kunden da gewesen. Ab März 2020 hätte die Sparkassen gewerblichen Kunden geholfen, Liquiditätsengpässe zu überbrücken, bis Mittel aus den finanziellen Hilfsprogrammen des Bundes und der Länder beantragt und ausbezahlt wurden. Bis Ende Februar 2021 seien Anträge auf Hilfskredite von 2136 gewerblichen Kundinnen und Kunden in einer Höhe von insgesamt 594 Millionen Euro an die KfW weitergeleitet worden. Sowohl Firmen- als auch Privatkunden hatten darüber hinaus die Möglichkeit zur Ratenstundung erhalten. 53 der damals noch 82 Filialen seien auch zur Hochzeit der Pandemie vom ersten Lockdown bis zum Sommer geöffnet geblieben.

Die Bilanz

„Das Jahresergebnis ist insgesamt ein gutes“, sagte Voigt. Die Bilanzsumme stieg leicht auf 27,8 Milliarden Euro. (siehe Grafik). Sie blieb aber unter der Marke von 30 Milliarden, ab der für Geldhäuser nicht mehr die nationale Aufsicht, sondern die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig wird. Zufrieden zeigte sich Voigt, dass die Kredite etwas stärker wuchsen als die Einlagen. Geldhäuser müssen Negativzinsen zahlen, wenn sie Kundeneinlage bei der EZB parken. Die Zentralbank verlangt dafür 0,5 Prozent. Die Sparkasse Köln Bonn gibt diese Strafzinsen an vermögende Kunden weiter. Neukunden müssen ab 50 000 Euro auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto Strafzinse zahlen, Bestandskunden ab 100 000 Euro. Neue Gebühren seien dagegen derzeit nicht geplant und auch keine höheren Zinsen als die, die die EZB verlangt.

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Vor allem die Kredite an Firmenkunden stiegen auf ein Volumen von 12,8 (Vorjahr: 11,9) Milliarden. Die Neuzusagen für Baufinanzierungen für Privat- und Geschäftskunden stiegen auf 1,8 (1,66) Milliarden.

In de Niedrigzinsphase sank der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss blieb stabil. Dafür sorgte ein starkes Wertpapiergeschäft, während es Provisionen aus dem Zahlungsverkehr Einbußen gab, so Finanzvorstand Andreas Dartsch. Sach- und Personalaufwand sanken leicht. Die Zahl der Mitarbeitenden ging etwa wegen Vorruhestandsregelungen um 101 auf 3681 zurück. Das Betriebsergebnis vor Risikobewertung sank licht auf 129,4 (133,6) Millionen. Knapp 28 Millionen Euro habe das Risikoergebnis betragen nach 22 Millionen im Vorjahr, so Dartsch. Hier schlagen sich etwa faule Kredite nieder. Die Kreditvorsorge habe sich aber unerwartet positiv entwickelt, so Voigt. Als Ergebnis vor Steuern weist die Sparkasse Köln Bonn 59, 8 (67,9) Millionen aus. Außerdem wandern 49 (42) Millionen in die Reserven. Die harte Kernkapitalquote beträgt 12,7 (12,3) Prozent, erforderlich sind sieben Prozent.

Die Filialen

Die Sparkasse baut das Filialnetz um. Mitte Dezember des abgelaufenen Jahres hat sie, wie ein Jahr zuvor angekündigt, 17 Filialen geschlossen, zwei Drittel davon in Köln. Zu den jetzt 65 Filialen kommen zwei Busse sowie Direktfilialen in Köln und Bonn. Durch Bonn rollt der Sparkassenbus bereits. Er fährt zu acht Haltepunkte, wo es früher Filialen gab. Die Sparkasse setzt einen E-Bus ein, der auch nach Köln-Zündorf fährt. Der Kölner Bus, der wegen der größeren Entfernungen von einem Dieselmotor angetrieben wird, wird ab dem zweiten Quartal eingesetzt. Aber auch in die Filialen vor Ort investiere das Institut, so Voigt. Ein neuer Filialtyp mit Räumen, die eine Lounge-Atmosphäre bieten, werden eingeführt. Hier gibt es Selbstbedienungsgeräte. aber auch einen separaten Besprechungsraum für Video-Beratungen auch zu Krediten und Wertpapiergeschäften. Mitarbeitende in der Filiale unterstützen die Kunden bei Bedarf. Nach einer ersten Filiale in Bonn-Poppelsdorf in dem Stil soll im kommenden Monat die Geschäftsstelle am Chlodwigplatz in Köln so umgestaltet sein.

Der Ausblick

Beim Blick ins laufende Jahr war Voigt zurückhaltend. In der Pandemie gebe es zu viel Unsicherheit, um konkrete Zahlen zu nennen. „Das Ergebnis wird ein deutlich anderes als 2020“, sagte Voigt allerdings. Ein Grund: Es gibt wohl mehr Insolvenzen und damit steigt auch die Risikovorsorge für Kredite . Voigt erwartet „einen deutlich zweistelligen Betrag“. Die Risikovorsorge für sowohl die Pauschal- und Einzelwertberichtigungen werde zusammen „in Richtung 100 Millionen Euro“ steigen, so Voigt.