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S-Bahn-Strecke soll sich verdoppelnSo steht es um den Ausbau des Kölner Bahnknotens

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Bahnknoten Grafik Köln

Köln – Drei Jahre sind seit der letzten Bahnknotenkonferenz vergangen. Darum, was sich seither getan hat, ging es bei der 4. Kölner Bahnknoten-Konferenz des Nahverkehr Rheinland (NVR) und der Deutschen Bahn (DB). Mehr als 300 Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sprachen gestern darüber im Congress Centrum Nord der Koelnmesse.

An der Bedeutung des Ausbaus des Bahnknotens Köln bestand dabei kein Zweifel. „Wir bekommen ohne einen Ausbau nicht noch mehr Züge durch den Knoten“, sagte NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober. Das wäre fatal, denn schließlich liegt im Ausbau des S-Bahn-Netzes ein zentraler Punkt bei der Modernisierung des Bahnknotens Köln. Das heißt konkret: es müssen mehr Gleise her, damit mehr S-Bahnen fahren können. Eine Metropole wie Köln brauche ein attraktives Nahverkehrsangebot, sagte Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG. „Deshalb verdoppeln wir perspektivisch die Länge des S-Bahn-Netzes.“

Bahnhöfe entlang der S11 sollen barrierefrei werden

Durch mehr Kapazität wird der Bahnknoten Köln entlastet, wodurch wiederum die Qualität und Flexibilität des Bahnverkehrs steigen soll. Gut für die Fahrgäste, gut für die Umwelt. Und trotzdem: „Das ist kein riesiges Dinosaurierprojekt, das sich selbst im Weg steht“, sagt Bernd Köppel von der West DB Netz AG. Dadurch, dass die Modernisierung durch 15 Einzelprojekte, die sich gegenseitig anstoßen, verwirklicht werde, sei die Umsetzung leichter.

Aber wie ist nun der Stand beim Ausbau? Köppel sagt, im Zentrum steht der Kölner Hauptbahnhof. Da soll es zwei neue S-Bahn-Gleise und einen neuen Mittelbahnsteig geben. Weil der Anbau auf der Seite des Breslauer Platzes stattfindet und sich dort durch die Baumaßnahmen das Erscheinungsbild verändert, habe man einen Fassaden-Wettbewerb ausgeschrieben. Sieger war das Architekturbüro J. Mayer H. und Partner aus Berlin. Die sehen für die Nordseite des Kölner Hauptbahnhofs eine Dachbegrünung vor.

Die Bürger werden mit einbezogen

Um die Fahrgäste sowie die Anwohnerinnen und Anwohner der auszubauenden Strecken bestmöglich mitzunehmen, setzen DB und NVR auf die rechtzeitige und umfassende Information der Fahrgäste – unter anderem durch frühzeitige Bürgerbeteiligung, die das NRW-Verkehrsministerium im Rahmen des Bündnisses für Mobilität fördert. Auf Info-Veranstaltungen und offenen Dialogen werden Anliegen der Bevölkerung aufgenommen. Wenn die früh berücksichtigt werden, ließen sich Verzögerungen bei der Umsetzung etwa durch Klagen vermeiden, so NVR-Pressesprecher Holger Klein. Die werden meist in der letzten Phase vor dem Bau, dem sogenannten „Planfeststellungsverfahren“ eingereicht.

Das ist ein Genehmigungsverfahren, das bei solch großen Infrastrukturprojekten angewendet wird. Zweck dieses Verfahrens ist es sicherzustellen, dass die Interessen aller vom Projekt betroffenen Parteien berücksichtigt werden. Dabei kann es sich sowohl um öffentliche als auch um private Akteure handeln. (EB)

Ein weiteres Herzstück der Modernisierung des Bahnknotens ist der Ausbau der S11 zwischen Köln und Bergisch Gladbach. Durch das neue Gleis, das hier entstehen soll, kann zu Stoßzeiten alle fünf Minuten und sonst alle zehn Minuten eine Bahn fahren. Eine signifikante Entlastung für Pendler, die derzeit noch 20 Minuten auf eine Verbindung warten müssen.

Beim Ausbau dieses Streckenabschnitts war die Bürgerbeteiligung bereits fruchtbar. (Siehe Kasten.) „So realisieren wir derzeit bereits den barrierefreien Ausbau von Haltestellen entlang der S 11, der zunächst gar nicht Teil des Projekts war“, sagt Frank Sennhenn.

Auch entlang der sogenannten „Westspange“ zwischen Köln-Hansaring und Hürth-Kalscheuren soll sich viel bewegen. Hier soll es einmal sechs Gleise geben. Wichtige Kreuzungsbauwerke werden neu gebaut. 2,3 Milliarden Euro soll das kosten. Die Finanzierung dafür steht bereits, wie Sennhenn mitteilte. Das Land gibt einen Zuschuss von 900 Millionen Euro.

Klar ist allen Beteiligten: Ohne Baustellen geht es nicht. Deshalb haben NVR, DB und die Eisenbahnverkehrsunternehmen im Schulterschluss eine komplett neue Struktur für die Fahrgastinformation aufgebaut. Die „Stabsstelle Baustellenmanagement, -koordination und -kommunikation“ kümmert sich darum, die Fahrgäste auf Baumaßnahmen vorzubereiten und um Ersatzverkehre. Ein Anspruch, „dem wir in der Vergangenheit nicht ausreichend gerecht werden konnten“, sagt NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek.

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Es soll sich also etwas tun an den Bahnhöfen rund um den Bahnknoten Köln. Dabei befindet sich die Planung des Ausbaus entlang der zehn S-Bahn-Linien in verschiedenen Phasen. Die einzige, an der bereits gebaut wird, ist die Strecke der S13 von Düren nach Bonn-Oberkassel. Beim Ausbau der Westspange und der S15 werden gerade noch die Grundlagen ermittelt und ein Vorplan erstellt.

Ob für den Ausbau der Trasse etwa Wohn-und Geschäftsgebäude abgerissen werden müssen, ließe sich deswegen auch noch nicht sagen, sagt NVR-Pressesprecher Holger Klein. „Das wird alles noch ein paar Jahre dauern.“