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ProvinzialGrößter Schadensfall in der Unternehmensgeschichte

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Vertrag unterschreiben Symbolbild

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Münster – Die Flutkatastrophe in NRW könnte allein bei Kunden der Provinzial eine Gesamtschadensumme von 1,5 Milliarden Euro verursacht haben. Noch immer würden weitere Schäden gemeldet, und in vielen Fällen sei aufgrund der Komplexität der Schadenbilder die endgültige Entschädigungssumme noch nicht absehbar, so der öffentliche Versicherer am Freitag. Die Finanzkraft der Provinzial sei trotz des größten Schadenereignis in der Geschichte weiterhin hoch und die Stabilität ungefährdet, so der Versicherer.

Bislang hätten die Kunden konzernweit 36 246 Schäden mit einem Volumen von 1,02 Milliarden Euro gemeldet. Dabei entfallen laut Provinzial 31 722 Schäden mit einem Aufwand von 987 Millionen auf die Sachversicherung (vor allem Gebäude und Hausrat) sowie 4524 Schäden mit einem Aufwand von 37 Millionen auf die Kraftfahrzeugversicherung. Anfang August hatte die Provinzial den Aufwand der damals gemeldeten versicherten Schäden noch auf 761 Millionen taxiert. Dabei muss der Versicherte nicht alle Schäden schultern, sondern hat einen Teil des Risikos gegen Prämien an Rückversicherer weitergereicht.

Etwa 20 Prozent der gemeldeten Schadenfälle seien bereits abschließend reguliert, in vielen weiteren Fällen wurden zudem verbindliche Entscheidungen zur weiteren Abwicklung getroffen. Es seien bereits 163 Millionen Entschädigungsleistungen an Kunden ausgezahlt worden, so Vorstandschef Wolfgang Breuer.

Der Großteil der Schäden ist in der Region angefallen. Neben dem Kreis Ahrweiler und hier vor allem dem Ahrtal, „in dem die Schäden nahezu unvorstellbare Ausmaße erreicht haben“, so die Provinzial, waren auch die Kreise Euskirchen, Rhein-Erft, Düren und Aachen betroffen sowie die Eifel, Trier und Hagen.

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Die Provinzial hat in der Region ihren Marktanteil in der Gebäudeversicherung auf gut 20 Prozent beziffert. Überdurchschnittliche 60 Prozent der Kunden seien gegen Naturgefahren versichert. Allianz hatte den Schaden durch die Flut Anfang des Monats auf mindestens 500 Millionen geschätzt, die Münchener Rück mit der Erstversicherungstochter Ergo auf mittlere dreistellige Millionenbeträge taxiert.