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Absatz im Juni bricht dramatisch einFord ist großer Verlierer im deutschen Automarkt

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Köln/Flensburg – Ford ist der große Verlierer im deutschen Automarkt im Juni. Der Neuwagenabsatz des Kölner Herstellers brach um 27,1 Prozent ein, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Weil Computerchips fehlen, ruht bei Ford die Fertigung in Köln, wo der Fiesta vom Band läuft, und in Saarlouis, wo der Focus gefertigt wird, schon seit Mai überwiegend. Die Produktion soll nach Ende der Werksferien Mitte August wieder anlaufen. In den ersten sechs Monaten des Jahres kamen mit 69 781 Pkw im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 16,9 Prozent weniger neue Ford auf die Straßen.

Der Gesamtmarkt legte dagegen um 14,9 Prozent auf 1,39 Millionen zu. Zu Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr waren freilich weite Teile der Produktion eingestellt worden und auch die Autohäuser blieben geschlossen.

Deutlich unter Vor-Corona-Niveau

Trotzt eines kräftigen Plus im Juni um 24,5 Prozent: „Die Neuzulassungen bleiben 2021 noch deutlich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie“, teilte der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel, mit. So kamen im ersten Halbjahr 2019 noch mehr als 2,1 Millionen Fahrzeuge neu auf die Straßen in Deutschland.

Der Boom bei Elektroautos hält an. Im Juni 2021 wurden 64 734 Elektrofahrzeuge in Deutschland neu zugelassen, was einem Marktanteil vom 23,6 Prozent entspricht, so der Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule Bergisch Gladbach. Die reinen Elektrofahrzeuge (BEV) kommen auf 33 420 Neuzulassungen und übersteigen mit 12,2 Prozent an den Neuzulassungen die Plugin-Hybride (PHEVs) mit 11,4 Prozent deutlich.

Im ersten Halbjahr 2021 steigen damit laut Bratzel die Elektroneuzulassungen auf mehr als 312.000 Fahrzeuge, ein Zuwachs von 230 Prozent. Der Marktanteil von E-Fahrzeugen liege nach sechs Monaten bei 22,5 Prozent. Plug-in-Hybride sind mit 11,8 Prozent noch stärker nachgefragt als reine Elektrofahrzeuge. 148.700 neue Stromer entsprechen einem Marktanteil von 10,7 Prozent.

Im Gesamtjahr 2021 werden nach Prognosen von Bratzel rund 600.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland neu zugelassen.

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte sich zuletzt zuversichtlich geäußert, dass das verfehlte Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos bis 2020, im Juli dieses Jahres nachträglich erreicht werden könnte.

Derzeit gibt es laut Bratzel rund 900 000 E-Autos. Zugelassen wurden insgesamt über eine Million Elektro-Pkw . Es wurden aber auch Fahrzeuge exportiert, beziehungsweise an stillgelegt oder verschrottet. Im Gesamtjahr rechnet Bratzel mit insgesamt 1,2 Millionen reinen Elektroautos und Plugin-Hybriden auf deutschen Straßen.