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MarktanalyseInvestment-Markt in Köln mit deutlich schwächerem Jahresabschluss

Lesezeit 2 Minuten
Einen Achtungserfolg erzielte die Logistik-Branche innerhalb der schwächelnden Gewerbe-Investments.

Einen Achtungserfolg erzielte die Logistik-Branche innerhalb der schwächelnden Gewerbe-Investments.

Es war ein schwaches Jahr für Kölner Immobilieninvestments: Der Markt für Gewerbeimmobilien liegt ein Drittel unter dem Vorjahres-Volumen.

Auch die aktuelle Marktanalyse für den Investmentmarkt von Greif & Contzen zeichnet für 2023 ein schwaches Bild: So schließe dieser mit rund 800 Millionen Euro ab, ein Drittel unter dem Vorjahresniveau. Im Jahr zuvor waren es noch 1,2 Milliarden Euro, im Rekordjahr 2021 sogar 3,8 Milliarden Euro.

Die Hauptursache für den Rückgang sehen die Analysten von Greif & Contzen im geänderten Finanzierungsumfeld. „Bereits 2022 veränderten die Zinssatzsteigerungen der Europäischen Zentralbank das Finanzierungsumfeld grundlegend,“ erklärt Bereichsleiter Thorsten Neugebauer. Das steigende Zinsniveau senkte die Rentabilität vieler Ankaufsobjekte. „Wurden Immobilien 2021 angesichts fehlender Alternativen noch als sichere und lukrative Anlagen erachtet, so verloren sie 2023 an Bedeutung.“ Hinzu komme, dass sich durch eine Verteuerung der Kredite die Finanzierungsmöglichkeiten für Kaufinteressenten erschwerten, die Zahl der angebotenen Objekte ging nach unten.

Logistik-Flächen sind gefragt

Einen „Achtungserfolg“ landeten allerdings die Logistikimmobilien. Sie wurden aufgrund ihrer leichten Bauweise, ihrer peripheren Lagen außerhalb der Zentren und ihrer konjunkturabhängigen Nachfrage als riskant eingestuft. Spätestens seit der Corona-Pandemie habe hier ein Umdenken stattgefunden, so Neugebauer: „Immer mehr Bürogebäude sind nicht voll ausgelastet, viele Großunternehmen setzen flexible Arbeitsmodelle ein, weitere werden folgen. Um- und Neugestaltungen stehen an, modernere Bürokonzepte sind gefordert.“

Zugleich hätten Online-Handel und Transformationsprozesse in der Industrie dazu geführt, dass die Nachfrage nach Logistikimmobilien und damit die Mieten deutlich gestiegen sei und auch in konjunkturellen Schwächephasen stabil bleibe, so Neugebauer. In der Region Köln/Bonn herrsche ein Angebotsmangel: „In den kommenden Jahren kann gar nicht genug gebaut werden kann, um diesen Mangel zu beheben.“

Anzeichen für leichte Belebung

Für eine leichte Belebung insgesamt gebe es aber deutliche Anzeichen. Die Inflation ist gesunken, und die Zinsen scheinen nicht weiter nach oben zu gehen. Insgesamt erwartet Greif & Contzen in diesem Jahr Transaktionsaktivitäten mindestens auf dem aktuellen Niveau, eher etwas mehr. Voraussetzung für eine Belebung sei allerdings, dass die Inflation nicht wieder ansteige und dass die geopolitischen Krisen nicht weiter eskalierten.