Lofthaus gewinnt an UnterstützungIHK Köln zurrt den Umzug ins Rechtsrheinische fest
Köln – Am Ende war das Ergebnis einigermaßen deutlich. 46 Mitglieder der Vollversammlung der IHK Köln entschieden sich für ein neues Kammerdomizil im Rechtsrheinischen. Letztlich war die Unterstützung für das sogenannte Lofthaus, das bis zum zweiten Quartal 2022 an der Schanzenstraße entstehen soll, sogar breiter als vor gut zwei Monaten.
Im Oktober hatten nur 35 der anwesenden 62 Vollversammlungsmitglieder für Umzug und Neukauf einer Immobilie votiert. Es gab damals 14 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen. Sechs Mitglieder hatten nicht an der Abstimmung teilgenommen. Jetzt gab es zwölf Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. Insgesamt hat die Vollversammlung 105 Mitglieder.
Kaufvertrag bedarf noch Zustimmung
Zustimmen musste die Versammlung noch dem in der Zwischenzeit ausgehandelten Kaufvertrag. Denn das hatte sich das höchste Gremium der Kammer vorbehalten. „Ich freue mich natürlich, dass sich die IHK für unser Quartier entschieden hat“, sagte Osmab-Vorstandsmitglied Holger Kirchhof. Die Osmab entwickelt das Gebiet unter dem Namen I/D Cologne zusammen mit Art Invest.
Das neue IHK-Domizil kosten inklusive Neben- und Umzugskosten sowie einer Reserve 39,2 Millionen Euro. Es war damit die billigste von drei Immobilien, die die IHK näher betrachtet hatte. Und der Preis liegt unter einem Kostendeckeln, den die Vollversammlung für die Sanierung des alten Gebäudes in der Kölner Innenstadt festgezurrt hatte.
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Unter diese Pläne, die die Kammer ein Jahrzehnt lang verfolgt hatte, ist jetzt der Schlussstrich gezogen. Der Bau aus den 50er Jahren war sanierungsbedürftig. Diese Arbeiten, die einen verbesserten Brand- und Starkregenschutz eingeschlossen hätten, wollte aber ein Unternehmer nur für Gesamtkosten von 57 Millionen übernehmen. Das hatte die Vollversammlung im Oktober abgelehnt. Ein letzter Versuch von Anhängern des alten Gebäudes, es doch noch zu sanieren und damit als Kammer in der Innenstadt zu bleiben, scheiterte am Donnerstag.
Jetzt soll das Gebäude verkauft werden. Mindestens 13,3 Millionen Euro soll er bringen. Ein Gutachten hat ermittelt, dass das Grundstück gut zehn, das Gebäude drei Millionen Euro wert ist. In den Büchern steht die Immobilie mit 9,5 Millionen Euro.
„Das Haus hat seine Tücken“
Da winkt also ein Buchgewinn. Trotz einer langen Mängelliste haben wohl schon erste potenziellen Käufer ihr Interesse bekundet, obwohl der Bieterwettbewerb noch nicht mal eröffnet ist. Das Haus hat seine Tücken, heißt es in der Branche. Es ist wohl eine intensive Überarbeitung fällig. Doch Käufer könnten anders als die IHK sich das Geld über die Miete für Büros oder Hotelzimmer wieder hereinholen. Das Haus ist in bester Innenstadtlage und zu Fuß vom Hauptbahnhof zu erreichen.