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Koelnmesse-Chef im InterviewGamescom-Start sorgt für „Festivalatmosphäre“ auf dem Gelände

Lesezeit 3 Minuten

Gerald Böse freut sich über einen gelungenen Start der Computerspielemesse Gamescom 

Die Gamescom ist mit einer Rekordzahl von 1220 Ausstellern gestartet. Ralf Arenz fragte Messe-Chef Gerald Böse nach ersten Eindrücken.

Herr Böse, sind Sie eigentlich Gamer?

Gelegentlich schon. Sie können sicher sein, dass ich mir vor allem die neuen Autorenn- und Sportspiele bei der Gamescom in einer ruhigen Minute genauer anschauen werde. Für mich ist es absolut faszinierend zu sehen, wie kreativ und aufwändig solche Spiele inzwischen gestaltet sind.

Sie sind aber bestimmt schon über die Gamescom geschlendert. Wie fühlt sich das an?

Ich kann das Gefühl eigentlich kaum in Worte fassen. Pure Freude! Unser Gelände hat gerade ein bisschen was von Festivalatmosphäre. Zu sehen, wie so viele Besucherinnen und Besucher hier auf die Eingangstüren der Koelnmesse zuströmen, alle mit guter Laune, alle mit dem gleichen Ziel, das macht mich richtig froh. Und es ist auch gut für das Team der Messe, das so lange durchgehalten hat und jetzt wieder das macht, was es am besten kann – und auch für Köln als Standort der Gamescom. Wir haben diese Atmosphäre sehr vermisst!

Wie sind die ersten Reaktionen von Entwicklern, Ausstellern und Besucher?

Es sind, das ist deutlich spürbar, alle sehr zufrieden. Gerade am Mittwoch, der ja für das Fachpublikum reserviert war, ist schon klar geworden, was für eine Nachfrage uns erwartet. Diese Gamescom wird die größte in der Geschichte der Koelnmesse. Wir haben mehr Ausstellerinnen und Aussteller zu Gast und mehr Standfläche belegt als jemals zuvor. Noch nie waren so viele verschiedene Nationen bei der Gamescom vertreten.

Bei welcher Besucherzahl ist die Messe ein Erfolg?

Mein persönlicher Wunsch wären 300.000 Besucherinnen und Besucher bis zum Ende der Veranstaltung – aber erfolgreich ist diese Gamescom in meinen Augen schon jetzt.

Auch andere Messen hätten die Gamescom gerne. Bleibt sie in Köln?

(lacht) Natürlich weckt ein pulsierendes, lebendiges Event wie die Gamescom Begehrlichkeiten in anderen Städten. Das war schon immer so. Dass Berlin nun einen offenen Vorstoß gemacht hat, sehen wir in Köln sportlich. Wettbewerb belebt das Geschäft – und uns spornt das Interesse anderer Messegesellschaften an, uns noch mehr ins Zeug zu legen.

Im kommenden Jahr gibt es das Event Gamescom LAB. Ist das ein Beleg für die Strahlkraft der Marke?

Absolut! Dass es 2024 ein eigenständiges, weiteres Event gibt, zeigt deutlich, dass die Erweiterung der Marke auf neue Segmente sinnvoll ist und angenommen wird.

Kommt die Messe insgesamt wieder in den Normalbetrieb nach Corona?

Zum Glück, ja – und ich bin darüber unendlich erleichtert. Es war während der Pandemie lange nicht klar, ob die Menschen nach Ende der Lockdowns am Format Messe überhaupt wieder Gefallen finden würden. Jetzt stellen wir fest, dass manche Veranstaltungen noch besser besucht sind als sie es vor Corona waren, dass die Besucher regelrecht nach dem Erlebnis, nach Austausch, Kontakt und Vernetzung bei Messen suchen. Die persönliche Begegnung ist durch nichts zu ersetzen, das hat uns die Pandemie eben auch ganz deutlich gezeigt. Mit der Möbelmesse im Januar kommen wir organisatorisch endgültig zurück in unseren alten Turnus – und damit sind die Pandemiejahre für uns wirklich Geschichte.