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Kölner UnternehmenSeit 50 Jahren setzt „Infodas“ auf digitale Abschirmung

Lesezeit 4 Minuten
Peter Smalla und Daniel Schnichels mit den neuesten Hardware-Produkten.

Peter Smalla und Daniel Schnichels mit den neuesten Hardware-Produkten.

Die Kölner Firma Infodas sorgt für Cybersicherheit. Mittlerweile gehört sie zum Airbus-Konzern.

Watergate, Ölkrise, Willy Brandt tritt als Bundeskanzler zurück und Deutschland wird Fußball-Weltmeister: Wir schreiben das Jahr 1974 – und Mitte der siebziger Jahre geschah nicht nur auf politischer und sportlicher Ebene so Einiges. Es wurden auch die Grundlagen für das Internet geschaffen, durch Erfindungen wie Ethernet und TCP, während mit dem Altair 8800 der erste kommerziell erfolgreiche Computer auf den Markt kam.

1974 tat sich im Kölner Norden allerdings noch weiteres: Drei Kölner IT-Tüftler entschieden, eine Firma zu gründen. Die IT-Technologie steckte noch in den Kinderschuhen. Die Daten lernten das digitale Laufen – und die von den drei Pionieren frisch gegründete Firma Infodata wollte dabei sein und sie sicher machen. So wurde ganz unauffällig vor einem halben Jahrhundert im Norden Kölns ein wichtiger Baustein für Cybersicherheit in Deutschland geschaffen. Ein halbes Jahrhundert später arbeiten rund 250 Menschen für die mittlerweile umbenannte Infodas GmbH.

Kölner Firma von Airbus übernommen

Auf der Rhonestraße in Chorweiler befindet sich der unauffällige Unternehmenssitz der Firma, zwischen A 57 und A 1. Umso größer ist die internationale Reichweite von Infodas für die nationale und internationale Sicherheit im Bereich Cyber und IT – das Unternehmen wird auch in Zukunft der Domstadt erhalten bleiben, trotz der kürzlich erfolgten Übernahme durch Europas größten Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus. Was vor 50 Jahren mit den drei Pionieren und sogenannten Führungsinformationssystemen angefangen hatte, ist heute ein wichtiger Teil der Cybersicherheit unserer Bundeswehr.

Die drei digitalen Vorreiter aus dem Rheinland waren in der Lage, ein portables Datenbanksystem zu entwickeln. „Mit innovativen Kommunikationslösungen wurde in den Siebzigern der Grundstein für eine vertrauensvolle und bis heute anhaltende Partnerschaft mit der Bundeswehr gelegt“, erläutert Marketing Manager Daniel Schnichels von Infodas. Die Partnerschaft zwischen Infodas und der Verteidigungsindustrie ist ein wichtiger Teil der Arbeit des Kölner Unternehmens. Sechs Jahre nach der Gründung wurde ein fester Standort in Chorweiler errichtet und die Reichweite der Firma sukzessive ausgebaut.

Partnerschaft mit der Bundeswehr

In den folgenden Jahrzehnten erfolgten die nächsten Schritte: „Nach und nach wurde Infodas ein zuverlässiger Partner der öffentlichen Verwaltung, der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Wir sorgen für innovative Technologien und sicherheitsrelevante Lösungen in der Welt der Cybersecurity“, erläutert Peter Smalla, Head of Marketing bei Infodas.

Ohne die Kölner Firma wäre Deutschland also gerade in Zeiten von Cyberattacken und Hacker-Angriffen weniger gegen Cyberangriffe geschützt. In vielen Teilen der Welt – und gerade im Rahmen des Ukrainekrieges – toben Cyberkriege, ein tägliches Geschäft der Infodas. „Die Produktfamilie von Infodas ist marktverfügbar und militärisch erprobt. Wir erfüllen die strengsten Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, der EU und der Nato“, betont Peter Smalla.

Sechs Niederlassungen in Deutschland

Über sechs Niederlassungen verfügt die Infodas mittlerweile deutschlandweit, behält seine Wurzeln jedoch im Rheinland. Das Unternehmen ist stolz auf seine weltweit anerkannten Kompetenzen: „Ein Meilenstein wurde in den frühen 2000er Jahren mit der Entwicklung und Einführung der SDoT Cross Domain Solutions gelegt. Sie stellen sicher, dass unterschiedlich klassifizierte Systeme und Netze sicher miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Die Leistungen von Infodas kommen weltweit am Boden, in der Luft und zur See zum Einsatz“, erklärt Daniel Schnichels.

Nun also der 50. Geburtstag. „Dass wir in den vergangenen zehn Jahren die Belegschaft fast versechsfacht haben, beweist eindrucksvoll, wie erfolgreich wir alle zusammenarbeiten, mit einem Ziel: Gemeinsam die Welt noch sicherer zu gestalten“, hebt Lutz Franken, einer von drei Geschäftsführern der Infodas GmbH, hervor. Sein Kollege Carsten Schulz ergänzt: „Wir haben nicht nur unzählige Organisationen und Unternehmen dabei unterstützt, ihre sensiblen Daten zu sichern und ihre digitale Infrastruktur zu stärken, sondern auch die Entwicklung unserer Branche entscheidend vorangetrieben. Wir erkennen Bedrohungen, bevor sie entstehen – und das auch zukünftig in unserer Heimat Köln.“ Keine Sorgen um die Zukunft im Rheinland

Keine Sorge um die Zukunft

Um die Zukunft im Rheinland brauchen sich die Mitarbeiter von Infodas auch nach der Übernahme durch Airbus keine Sorgen zu machen, wie Peter Smalla abschließend feststellt: „Infodas bleibt ein eigenständiges Tochterunternehmen. Wir behalten den Standort Köln. Infodas und Airbus werden sehr voneinander profitieren, vor allem, was die Expertise betrifft. Und natürlich auch durch die Kontakte in den relevanten Märkten und Branchen.“