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Kölner SpielemesseDie Gamescom wächst – 1220 Aussteller kommen nach Köln

Lesezeit 3 Minuten
Das Testen neuer Spiele ist stets ein wichtiger Bestanteil des Programms bei der Spiele-Messe.

Das Testen neuer Spiele ist stets ein wichtiger Bestanteil des Programms bei der Spiele-Messe.

Der Markt für Computer-Spiele hat im ersten Halbjahr des Jahres wieder deutlich zugelegt.

Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands game berichtete im Vorfeld der Kölner Spiele-Messe Gamescom von einem Umsatz plus von vier Prozent auf 4,73 Milliarden Euro. Als Grund nannte er zahlreiche Blockbuster-Spiele, die besonders viele Käufer finden, und die hohe Nachfrage nach Spielekonsolen. „Nachdem sich der deutsche Games-Markt 2022 auf hohem Niveau stabilisieren konnte, hat er im ersten Halbjahr 2023 wieder an Fahrt gewonnen“, sagte Falk am Dienstag

Vor allem bei den Konsolen gab es Nachholbedarf, nachdem es zuvor bei ihnen Lieferschwierigkeiten gegeben hatte. Der Umsatz mit Konsolen, Spiele-Computer und Zubehör lege um sechs Prozent zu auf 1,62 Milliarden. Bei den Spielen gab es ein Plus von vier Prozent auf 2,63 Milliarden, bei den Online-Services wie Abo-Diensten, dem Wachstumstreiber der Vorjahre, ein leichtes Minus von einem Prozent auf 413 Millionen. Im Vorjahr war die Branche insgesamt lediglich um ein Prozent gewachsen.

Weltklasse Games

Das Leitthema der diesjährigen Gamescom lautet „Weltklasse Games“. Es soll ausdrücken, dass sich Computerspiele zu einem Weltkulturmedium entwickelt haben. Über drei Milliarden Menschen rund um den Globus spielen Computer- und Video-Spiele. Auch in Deutschland, dem größten Spielemarkt Europas, sehen 62 Prozent Games nach einer Umfrage im Auftrag von game als Medium unserer Zeit. Deutliche Mehrheiten sagen etwa, dass die Spiele Menschen aus aller Welt zusammenbringen. Games-Studios sind laut Falk die neuen Traumfabriken. Goethe wäre heute Spiele-Entwickler, so der game-Geschäftsführer schmunzelnd. Spannende Geschichten würden heute über Games erzählt, hier sammele sich die Kreativität.

Aber auch mit Blick auf die Technik genössen Spiele eine höhere Wertschätzung. Für sechs von zehn Bundesbürger seien Games technologische Vorreuiter. Falk will das vor allem auf künstliche Intelligenz und das Metaverse, eine komplett virtuelle Welt oder die Erweiterung der realen Welt durch digitale Einblendungen.

Die deutsche Spiel-Branche hat laut Falk einen Aufschwung erlebt, nachdem 2022 eine Förderung von 70 Millionen eingeführt worden ist. Wettbewerbsnachteile der deutschen Entwickler seien so ausgeglichen worden. So sei die Zahl der Branchen-Unternehmen seit 2020 um 46 Prozent auf 908 und die Zahl der Entwickler um 19 Proent auf 11 992 gestiegen sei.

Diesen Aufschwung sieht Falk zumindest gebremst, wenn die Fördrung für 2024 wie geplant auf 48,7 Millionen abgesenkt wird. 125 Millionen seien nötig. Eine Spieleentwicklung dauere drei Jahre. Die 70 Millionen hätten nur bis Oktober 2022 gereicht. Auch für 2023 hätte keine neuen Anträge gestellt werden können, weil Förderungen über mehrere Jahre liefen.

Auf die Gamescom freuen sich Branche und die Messe. „Die Gamescom wächst“, so Messe-Chef Gerald Böse. Nach dem Comeback 2022 erwartet die Messe mindestens die 265 000 Besucher von damals. Über 1220 Aussteller belegten die Rekord-Bruttofläche von 230 000 Qua-dratmetern. Sie sei damit das größte Festival der Gameswelt.


Das Messeprogramm

Die Gamescom startet am Dienstag mit der Eröffnungsnacht – live vor Ort in Köln und online. Nach dem Fachbesuchertag am Mittwoch ist die Messe von Donnerstag bis Sonntag für das breite Publikum geöffnet. Zutritt haben auch Kinder ab vier Jahren, wenn die Eltern sie begleiten. Los geht es Donnerstag und Freitag um 10, am Wochenende um 9 Uhr — jeweils bis 20 Uhr. Karten für Samstag sind ausverkauft. Tagestickets kosten 27,50 Euro, ermäßigt für Schüler, Studierende oder Rentner 19,50 Euro. Tickets für Besuche ab 16 Uhr kosten 9 und 11 Euro. (raz)