Kölner MotorenbauerDeutz erwartet schlechtere Geschäfte im laufenden Jahr
Köln – Deutz erwartet im laufenden Jahr eine rückläufige Geschäftsentwicklung und legt ein Effizienzprogramm auf. Der Umsatz werde im Vergleich zum Vorjahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zurückgehen, teilte der Kölner Motorenbauer am Dienstag mit. Auch die operative Gewinnmarge vor Sondereffekten werde sinken, so Deutz. In wichtige Abnehmerbranchen gebe es einen Rückgang, so Deutz zur Begründung. Auch der kundenseitige Abverkauf von Vorbaumotoren belaste. Mit derartigen preiswerteren Motoren mit geringerer Schadstoffreinigung können sich Kunden eindecken, bevor schärfere Regelungen in Kraft treten. Später dämpft das dann freilich die Nachfrage.
Deutz erwartet auch Ergebnisbelastungen durch den Aufbau von Zweitlieferanten. Und Auswirkungen auf seine Lieferketten durch das Corona-Virus kann der Motorenbauer nach eigenen Worten auch nicht mehr ausschließen, auch wenn es derzeit keine Informationen über Lieferengpässe gebe.
Deutz will sparen
„Um den erwarteten Ergebnisbelastungen entgegenzuwirken, haben wir im Unternehmen das Effizienzprogramm „Transform for Growth“ aufgelegt“, sagte Vorstandschef Frank Hiller. Damit initiiere Deutz ein globales Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Komplexitätsreduktion und Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Einzelheiten konnte das Unternehmen noch nicht angeben. Angesichts dieser Formulierung scheinen auch Einsparungen beim Personal möglich. Deutz würde Leiharbeitnehmer abbestellen, sagte die IG Metall Mitglieder- und Betriebsberaterin Sabine Beutert.
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Im abgelaufenen Jahr hat Deutz seine reduzierte Prognose erreicht. Der Umsatz wurde auf 1,84 Milliarden Euro gesteigert, die operative Rendite vor Sondereffekten erreichte 4,3 Prozent. 2020 wird wohl ein Übergangsjahr. Hiller sieht das Unternehmen auf dem richtigen Weg, die gesteckten Mittelfristziele für 2022 zu erreichen. So soll bis dahin ein Umsatz von mehr als zwei Milliarden erzielt und die operative Rendite vor Sondereffekten auf sieben bis acht Prozent gesteigert werden. Den für 2022 angepeilten Umsatz im Servicegeschäft von 400 Millionen soll bereits 2021 erreicht werden. Deutz hat vorläufige Zahlen vorgelegt. Vollständig wird das Zahlenwerk in zwei Wochen vorgelegt.