Kölner HandelsforscherClick & Meet wenig beliebt – Internethandel nimmt weiter zu
Köln – Steigende Corona-Infektionen und auch lokal sehr unterschiedliche Regelungen bremsen den Handel vor Ostern. Vor allem Geschäfte vor Ort leiden, wie die Kölner Handelsforscher und Berater vom IFH ermittelt haben. Helfen sollten eigentlich neue Einkaufsformen wie Click & Meet, also ein Einkauf im Geschäft nach Terminvereinbarung, solange dies das Infektionsgeschehen erlaubt. Aber auch vor der „Notbremse“ wurde diese Einkaufsform nur verhalten genutzt, wie eine aktuelle IFH-Umfrage zeigt.
Click & Meet kennen immerhin 75 Prozent der Befragten, so das IFH. Die Idee hinter dem Konzept: Eine Übergangslösung sollte geschaffen werden, bis Kontaktbeschränkungen wieder gelockert werden können. Während bei Click & Collect per Telefon oder über das Internet bestellte Ware an der Ladentür oder an einem Fenster zur Straße abgeholt wird, können Kunden bei Click & Meet Ware im Geschäft vergleichen, anprobieren oder testen und sich beraten lassen. In erster Linie sollte sich das für Modegeschäfte lohnen.
Hygienekonzept ist Vorraussetzung
Shops, die daran teilnehmen und Termine dafür vergeben, brauchen ein Hygienekonzept. Die Anzahl der Besucher ist beschränkt und auch die Einkaufszeit. Besucher brauchen bei hohen Inzidenzwerten einen tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltest.
In Köln gibt es das Angebot derzeit nicht. Die Stadt will keine Ausnahme von der „Notbremse“ beim Land NRW beantragen, die Click & Meet auch bei Inzidenzwerten jenseits von 100 mit Tests ermöglicht. Anders ist das Rhein-Erft und im Oberbergische Kreis. Doch am Montag machten nach Schilderungen des Einzelhandels nur wenige Kunden davon Gebrauch. Möglicherweise waren ihnen die Regelungen zu kompliziert oder sie hatten sich noch nicht herumgesprochen. Vielleicht mögen die Kund auch keine Zeitbegrenzung beim Shoppen oder fühle sich zum Kauf verpflichtet, wenn sie schon extra einen Termin gebucht haben.Denn ein Renner war Click & Meet auch vor der „Notbremse“ wohl nicht. Bis zum 19. März haben laut IFH insgesamt nur acht Prozent der Kunden nach Terminvereinbarung eingekauft. Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es immerhin 15 Prozent.
Termin-Einkauf vor allem in Modegeschäften gefragt
Interessant ist der Einkauf mit Termin wohl vor allem in Modegeschäften. In ihnen konnten sich 42 Prozent der Befragten diese Art des Einkaufs immerhin vorstellen, in Einrichtungshäusern waren es 39 und in Computer- und Elektronikmärten sowie in Bau- und Heimwerkermärkten 38 Prozent.
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Bekannter und beliebter ist Click & Collect. 82 Prozent der Befragten kennen diese Einkaufform, 17 Prozent haben sie bereits genutzt – unter den 18- bis 29-Jährige sogar 28 Prozent.Am beliebtesten erscheint der reine Abholservice in den Branchen Heimwerken und Garten sowie Freizeit und Hobby sowie bei Computern. Hier konnten sich 51 Prozent beziehungsweise 46 und 44 Prozent der Kunden vorstellen, einen derartigen Service zu nutzen.Trotz dieser neuen Einkaufsformen beobachtete das IFH freilich eine weitere Verlagerung von stationären Einkäufen in den Onlinehandel. Im März gaben 43 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten an, Käufe, die sie normalerweise stationär getätigt hätten, nun im Internet zu erledigen. Das ist laut IFH ein neuer Höchststand. Ende Januar lag dieser Wert noch bei knapp einem Drittel.