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Eröffnung in KölnDas neue „Confex“ der Messe soll Köln in die Top-Liga heben

Lesezeit 3 Minuten
Das neue Confex der Kölnmesse ist ein Mix aus Konferenzzentrum, Ausstellung und Veranstaltungshalle.

Das neue Confex der Kölnmesse ist ein Mix aus Konferenzzentrum, Ausstellung und Veranstaltungshalle.

Das neue Confex der Kölnmesse soll eine Lücke füllen und die Domstadt endgültig in die internationale Top-Liga der Messestädte heben.

Es wirkt ein bisschen wie Science Fiction. Außen umspielt ein Dutzende Meter langes, grell buntes LED-Laufband das neue Confex. Und drinnen, direkt hinter dem Laufband im intern Domblick-Lounge genannten Konferenzraum, sieht man davon - nichts. Man schaut durch ganz normale Fenster, vielleicht ein klein wenig verschwommener als sonst. Erkennt die Spiegelung der Grafiken in den Fenstern der Gebäude gegenüber und wundert sich, wo sie herkommen.

Europaweit einzigartiges Leuchtband

Europaweit einzigartig in dieser Größenordnung sei das Mesh, erklärt der Zentralbereichsleiter Infrastruktur der Kölnmesse, Horst Harbusch-Geier, nicht ohne Stolz. Ohnehin hat man beim Confex, dem neuen Messe- und Kongresszentrum der Kölnmesse, geklotzt und nicht gekleckert. Hinweis-Displays an den Konferenzräumen, Monitore bis zu 230 Zoll groß, mobile Display-Stelen, Dutzende Kilometer Glasfaserkabel, Hunderte Schaltschränke, Photovoltaik, Klima, Catering - alles vom Feinsten.

Das Mesh an der Außenseite, eigentlich ein überdimensionaler LED-Bildschirm, ist nach Messe-Angaben das größte in Europa.

Das Mesh an der Außenseite, eigentlich ein überdimensionaler LED-Bildschirm, ist nach Messe-Angaben das größte in Europa.

Dies sei auch nötig, versichert man bei der Messe. Denn das neue Confex füllt eine Lücke nicht nur für Köln, es soll den Handelsplatz auch endgültig in die Champions League der Messestädte katapultieren. Der Mix aus Tagungsort, Ausstellung und Veranstaltungshalle mitten in der Stadt ist der große Hoffnungsträger für die nächsten Jahre und muss dementsprechend auf dem neusten Stand sein.

Teilweise alte Substanz weiterverwendet

In genau 1042 Tagen entstand das Confex nach den Plänen von JSWD Architekten aus Köln. Die Grundsteinlegung erfolgte im August 2021, und auch wenn noch bis in die Nacht vor der feierlichen Eröffnung hier und da eifrig gewerkelt wurde - es war eine Punktlandung sowohl in zeitlicher wie in finanzieller Hinsicht. 150 Millionen Euro waren für das Confex budgetiert, und auch da liegt man exakt im vorgegebenen Rahmen. Vielleicht auch, weil man sich wo möglich alter Substanz bedient hat: „Wir haben den Tisch der alten Halle 1 stehen lassen, um die Bausubstanz zu nutzen. Beton zu nutzen, der bereits vorhanden war“, erklärt Harbusch-Geier.

Ein Techniker stimmt die Einstellungen ab.

Die Technik ist auf neuestem Stand.

Auf drei Etagen spielt sich das Leben im Confex ab. Im Erdgeschoss ist das Herzstück untergebracht, die große Halle mit großzügigem Foyer, einer Deckenhöhe von zwölf Metern und einer Kapazität von bis zu 4300 Menschen. Darüber liegen zwei Konferenz-Etagen mit insgesamt 22 Räumen, diversen Lounges sowie Technik, Küche und Lager. 6200 Menschen fasst das Confex, wenn alle drei Etagen ausgelastet sind.

Keine Begrenzung nach oben

Der Clou aber ist, dass es nach oben hin praktisch keine Begrenzung gibt: sowohl die neue Halle 1 wie auch das CCW, das Congress Centrum West mit dem Kristallsaal, sind in wenigen Minuten fußläufig und trocken erreichbar. Dazu hat man sich unter anderem einer alten, eigentlich schon ausgedienten Wegeverbindung bedient: dem Steg zwischen CCW und Staatenhaus. Der wurde zwar im hinteren Bereich abgebrochen, der vordere Teil aber verbindet nun Confex, Halle 1 und CCW miteinander.

Alte Fliesen wurden restauriert und neu angebracht.

Reminiszenz an alte Zeiten: Die Fliesen der ehemaligen Wandelhalle.

Genau dieser Teil birgt übrigens eine kostbare Erinnerung: Als RTL in die ehemaligen Messehallen zog, durchforschte man auch den alten Krempel in den Kellergeschossen. Und stieß dort auf kostbare Fliesen aus den Anfangstagen: Dreidimensional gestaltete kleine Kunstwerke, mit denen die Säulen der ehemaligen Wandelhalle des Messehofes ausgekleidet waren. Zwei dieser Säulen wurde als Reminiszenz an die Firmengeschichte nachgebildet und mit den alten, restaurierten Fliesen versehen.