Anwohner des Flughafens Köln/Bonn leiden offenbar wieder stärker unter dem Fluglärm. Aktuelle Zahlen belegen eine Zunahme des Nachtflugs.
Köln/BonnZahl der Nachtflüge in Köln steigt auf Rekordwert
Es gibt traditionell mehr Flüge im Sommer, und in dieser Zeit wollen wohl auch mehr Anwohner des Flughafens Köln/Bonn bei offenen Fenstern schlafen. Das subjektive Empfinden der Anwohner wird aber auch von Zahlen über die Zunahme der Flugbewegungen in Köln/Bonn gestützt.
Im abgelaufenen Jahr hat die Zahl der Nachtflüge laut Peter Lang von der Lärmschutzgemeinschaft (LSG) einen Rekordwert erreicht. Gestützt auf Statistiken des Flughafens und des Vereins Deutscher Fluglärmdienst hat von insgesamt gut 120 000 Flügen 49 436 Flüge zwischen 22 Uhr in der Nacht und 6 Uhr am Morgen gezählt. Das sei ein neuer Rekordwert, so Lang. Gegenüber dem Vorjahr, als noch Corona den Luftverkehr bremste, sei das ein Plus von 19,5 Prozent.
Nächtlicher Passagierflug nimmt zu
Zurückzuführen sei das auf einen Anstieg des nächtlichen Passagierflugs um 81 Prozent auf über 17 000 Flugbewegungen. Die Zunahme der Nachtflüge sei auch der Grund für die Zunahme der jahresdurchschnittliche Nachflug-Lärmimmission, obwohl sich die Anzahl der extrem lauten Überflüge verringert habe.
Fluglärm mache krank, so die LSG. In Köln/Bonn lägen die Dauerschallpegel an 12 von 18 Flughafen-Messstellen um ein Vielfaches über dem Schwellenwert der Weltgesundheitsorganisation WHO von 40 dB(A). In Köln verzeichne die Messstelle Rath den höchsten Pegel mit 56,2 dB(A), im Rhein-Sieg-Kreis die Messstelle Siegburg-Stallberg mit 58,5 dB/A. Die NRW-Landesregierung solle sich des Themas Fluglärms annehmen, fordert die LSG.