Der Technik-Händler Cleverbuy bekommt gerade mächtig Gegenwind. Jetzt habe man Prozesse optimiert, teilt das Unternehmen mit.
Technik-HandelIm Netz gibt es heftige Kritik an Cleverbuy
Mancher Kunde wünscht sich, bei Online-Bewertungen auch null Punkte vergeben zu können. Aber auch so ist die Durchschnittsbewertung von Cleverbuy ausgesprochen niedrig. Das Unternehmen kauft gebrauchte und neue Smartphones, Tabletts, MacBooks, Kopfhörer oder Hairstyling-Produkte von Dyson an und verkauft diese dann wieder.
Bei den Bewertungsportalen Trusted Shop sind es 1,15, bei Trustpilot 1,9 von fünf Sternen. 787 Bewertungen gibt es innerhalb der vergangenen zwölf Monate, 1.915 insgesamt. Zehn Mal fünf Sterne, 16 Mal vier Sterne, sieben Mal drei Sterne, 17 Mal zwei Sterne und 737 Bewertungen mit einem Stern.
Verbraucherzentrale wurde aktiv
Kritik gibt es auch von den Verbraucherzentralen. „Die Kundinnen und Kunden beschweren sich seit mehreren Monaten“, heißt es auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW in einem „Warnung vor Cleverbuy“ überschriebenen Beitrag. Sie beklagten, dass sie teils monatelang auf die Auszahlung des vereinbarten Ankaufpreises warten müssten. Bis dahin würden sie mit fadenscheinigen Ausreden für die Verzögerungen hingehalten, so die Verbraucherschützer.
Auch über auf Facebook-Seite „Cleverbuy - Betrug“ tauschen sich Nutzer über ihre Käufe und Verkäufe bei dem Online-Händler aus. Laut Gruppen-Info könne man sich melden und Erfahrungen austauschen, wenn man etwas gekauft oder verkauft habe und sein Geld oder seine Ware nicht erhalte.
Geld soll innerhalb von 14 Werktagen fließen
Dabei hat Cleverbuy in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eine zügige Zahlung geregelt: „Die Zahlung an den Kunden erfolgt binnen vierzehn Werktagen ab Versendung der elektronischen Annahmeerklärung“, ist dort zu lesen. Durch die erwähnte Annahmeerklärung kommt ein Vertrag zustande, nachdem das von den Kunden beschriebene Gerät eingesandt und geprüft worden ist.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hätte den Anbieter daraufhin angeschrieben und um Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten, so die Verbraucherschützer. Dieser habe aber trotz wiederholter Anfragen nicht reagiert. Er wolle in Kontakt mit der Verbraucherzentrale treten, sagte Karl-Heinz Joschko, der Geschäftsführer von Cleverbuy, jetzt auf Anfrage der Rundschau: „Die ‚Warnung‘ der Verbraucherzentrale und die verbundene Kritik nehmen wir sehr ernst.“
Bereits vor Veröffentlichung der Warnung der Verbraucherzentrale habe Cleverbuy die Prozesse optimiert und umfangreiche Umbauarbeiten am Webshop eingeleitet, die sehr kurzfristig umgesetzt sein würden. Auch die spezielle Mailadresse compliance@cleverbuy.de sei eingerichtet, „um jedes Kundenanliegen zweifelsohne kompetent und zeitnah zu lösen“, so Joschko.
Das Unternehmen wickele wöchentlich rund 2500 Einsendungen ab. Im Verhältnis dazu spricht er in Bezug auf die Beschwerden von „Einzelfällen, die wir jedoch massiv bedauern“. Er verwies auch auf ein erhöhtes Arbeitsaufkommen durch das Release von neuen Smartphone-Modellen im September und der allgemeinen Hochsaison in den Wintermonaten. Cleverbuy besteht nach Angaben von Joschko seit 15 Jahren.