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Gefährliches DatenpaketVorsicht vor SMS zu angeblichem Paketversand

Lesezeit 3 Minuten
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Auf keinen Fall den Link anklicken: Gefälschte Paketdienst-SMS. 

Köln – „Tendenz steigend“ – immer mehr betrügerische SMS beobachtet die Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis. In Polizeibehörden quer durch die Republik sieht es ähnlich aus. Eine gefälschte SMS kündigt ein Pakets an. Ein Link führt aber zu einer Schadsoftware, die das Handy kapert. Seit Ostern hat der Versand solcher Nachrichten zugenommen, beobachtet auch die Verbraucherzentrale NRW.

Wie erkenne ich diese Fake-SMS?

„Es geht immer um die Zustellung eines Pakets“ so die Verbraucherzentrale NRW. Und enthalten ist jedes Mal ein Link auf seltsame Internetseiten. Manchmal geben Rechtschreibfehler Hinweise darauf, dass mit der SMS etwas nicht stimmt. „Ihr Paket wird heute zum Absender zuruckgesendet. Letzte Moglichkeit es abzuholen“, heißt es etwa. Nicht jede Tastatur im Ausland kennt Umlaute. Andere SMS sind besser gemacht, enthalten sogar persönliche Anreden. Sie sind aus den Telefonbüchern anderer Handynutzer gewonnen, die ein zuvor Schadprogramm ausgelesen hat. Keineswegs kommt die SMS von DHL, wie die Absender oft vorgeben. Man informiere grundsätzlich nicht per SMS über den Sendungsstatus und fordere grundsätzlich keine Daten per SMS an.

Was wollen die Versender der SMS?

Einige wollen schädliche Apps verbreiten, die Daten auslesen und massenweise SMS an gespeicherte Kontakte senden, so die Verbraucherschützer. Andere wollen ahnungslose Nutzer in Abofallen locken.

Wie verhindere ich solche SMS?

Nutzer können in den Einstellungen vieler Nachrichten-Apps festlegen, dass nur SMS von Nummern empfangen werden, die in den Kontakten gespeichert sind. Auch die Rufnummer des SMS-Absenders kann gesperrt werden. „Doch das schützt nicht vor weiteren ähnlichen Nachrichten, denn die Nummern wechseln ständig“, so die Verbraucherschützer.

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Fake-Mail mit dem Link zu einer Malware-Seite

Manche Smartphones oder Sicherheits-Apps bieten Spam-Filter. Nutzer können bei ihrem Mobilfunkanbieter auch eine Drittanbietersperre einrichten per Brief, per E-Mail und oftmals auch über das Kundenportal oder eine Kunden-App. Dann ist der Abrechnungsweg über die Handyrechnung blockiert. Auch Teilsperrungen sind möglich.

Datensparsamkeit hilft. „Geben Sie Ihre Handynummer nur an, wenn es zwingend nötig ist“, empfiehlt Verbraucherschützer.

Wie schütze ich mich vor Schäden durch diese SMS?

Der beste Schutz ist, keine Links aus SMS mit unbekannter Herkunft zu öffnen. Ist der Link angeklickt, sollte die Installation einer neuen App verwehr werden. „Antworten Sie nicht auf die SMS, sondern löschen Sie sie! Jede andere Reaktion zeigt, dass die Handynummer aktiv genutzt wird“, empfehlen die Verbraucherschützer weiter. Wer tatsächlich ein Paket erwartet, kann sich per Anruf oder E-Mail beim Paket-Absender erkundigen, ob es Zustellprobleme gibt.

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Durch Updates sollten Betriebssysteme, Apps und Virenschutz sollten immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Bei Android-Smartphones lässt sich in den Einstellungen die Möglichkeit deaktivieren, dass Apps aus unbekannten Quellen installiert werden dürfen. Bei iPhones sind nur Installationen aus dem App-Store von Apple möglich, sofern man die Geräte nicht selbst manipuliert hat.

Und wenn ich den Link geöffnet haben?

Smartphone in den Flugmodus schalten. Dann den Mobilfunkanbieter informieren und ihn bitten, einen Kostennachweis über möglicherweise verschickte SMS zu erstellen, raten die Verbraucherschützer. Sind schon Kosten entstanden, hilft möglicherweise eine Hausratversicherung. Einige Policen enthalten Schutz vor Schäden durch Phishing, wenn zum Beispiel missbräuchlich Einkäufe im Internet getätigt wurden. Auch spezielle Cyberversicherungen decken diese Schäden ab.

Starten Sie Ihr Smartphone im abgesicherten Modus neu und suchen Sie nach kürzlich installierten und unbekannten Apps, um sie zu deinstallieren. Im schlimmsten Fall hilft nur ein Zurücksetzen des Geräts in den Auslieferungszustand.