In Aachen hat Ford seit 1994 Verbrennungsmotoren, aber auch Hybride und zukünftige Motoren entwickelt. Mitte des kommenden Jahres wird der Standort geschlossen.
„Müssen Kräfte bündeln“Ford schließt Entwicklungszentrum in Aachen und verlagert Stellen nach Köln
Ford gibt sein Forschungszentrum in Aachen bis Mitte 2024 auf und verlagert Stellen nach Köln. Wie zu Jahresbeginn angekündigt, werde man „Kräfte bündeln müssen, um im globalen Wettbewerb möglichst flexibel agieren zu können“, heißt es in einem Schreiben von Ford-Deutschlandchef Martin Sander an die Belegschaft. „Daher werden wir die verbleibenden Tätigkeiten des Ford Research & Innovation Center in Aachen künftig in die entsprechenden Bereiche in Köln integrieren.“
Der kleine, 1994 eröffnete Standort in Aachen hatte zuletzt 220 Stellen. In Köln waren es zu Jahresbeginn knapp 14000 gewesen. Dort hatte Ford die Produktion des Kleinwagens Fiesta im Sommer eingestellt. Mit Milliardeninvestitionen wird der Standort umgebaut, damit dort Elektroautos hergestellt werden können - zunächst das E-SUV Explorer.
Marktstart des Kölner E-Autos wurde verschoben
Einige Prototypen gibt es bereits, der Marktstart des Fahrzeugs wurde im August aber um ein halbes Jahr auf Sommer 2024 verschoben. Die Fertigung beginnt im Juni. Nach ursprünglichen Plänen wollte Ford 30000 Explorer in diesem Jahr verkaufen. Jetzt bauen die Mitarbeitenden in Köln-Niehl etwa Modelle für Automessen oder trainieren.
Stellenstreichungen in Europa hatte Ford im Februar angekündigt. Bis Ende 2025 fallen in Europa 3800 Stellen weg, darunter 2300 sozialverträglich über Frühverrentungen oder Abfindungen in Deutschland. Die jetzt mitgeteilte Schließung des Standortes Aachen koste keine zusätzlichen Stellen, betonen das Unternehmen und der Betriebsrat. Ford gibt Entwicklungskompetenz an die Zentrale in den USA ab. Deshalb verlieren 1000 Mitarbeitende im englischen Dunton und 1900 von 3600 Entwicklern in Köln und Aachen ihren Job, wobei die Standorte zunächst verschmolzen werden. Für die Mitarbeitenden gebe es verbesserte Abfindungsangebote, so Betriebsratschef Benjamin Gruschka. Auch 600 Stellen in der Verwaltung entfallen.