Erste Messe im SeptemberKölner Messe legt Konzept für den Neustart vor
- Die Kölner Messe hat ein Hygiene- und Abstandskonzept für den Neustart von Fachveranstaltungen ab September erstellt.
- Losgehen soll es am 6. September mit der weltgrößten Gartenmesse Spoga + Gafa.
Köln – „Das sind herausfordernde Zeiten, um Messen zu veranstalten“, sagt Oliver Frese, der als Geschäftsführer der Kölner Messe das operative Management der Messen verantwortet. Die Herausforderungen, um in Zeiten der Corona-Pandemie wieder Messen mit Fachpublikum veranstalten zu können, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben aber gemeistert.
Losgehen soll es am 6. September mit der weltgrößten Gartenmesse Spoga + Gafa. Es folgt etwa die Kind + Jugend sowie die Digitalvermarktungsmesse Dmexco am 23. und 24. September. Das sind alles Fachmessen – die Gamescom, die sich an das breite Publikum wendet und in normalen Zeiten 350.000 Besucher angelockt hat, findet Ende August ausschließlich digital statt.
Ampelklassifizierung in Planung
Neben einem Hygienekonzept, das Reinigung und Desinfektion regelt, steht ein Berechnungswerkzeug im Mittelpunkt, das ermittelt, wie viele Besucher jede Messe verträgt, so Georg Klumpe, Zentralbereichsleiter Infrastruktur der Messe. So hatte die Spoga + Gafa im abgelaufenen Jahr 40.000 Besucher an drei Tagen. Sie verteilten sich auf einer belegten Fläche von 230.000 Quadratmeter. Hier habe das Programm keine Probleme mit Abstandsregelungen signalisiert, so Klumpe. Grünes Licht gab es nach einer Ampelklassifizierung etwa auch für die Messe Kind + Jugend, die zuletzt auf 110.000 Quadratmeter 24.000 Fachbesucher an vier Tagen hatte.
Besucherbeschränkungen sind möglich
Signalisiere das Programm, das die Messe auch dem Branchenverband Auma präsentiert hat und das andere Messen teils adaptiert hätte, Probleme, werde die Messefläche vergrößert. Auch Besucherbeschränkungen sind möglich. Tickets gibt es nur online. So sind die Besucher namentlich bekannt, und es gibt kein Gedränge an Kassenhäuschen. Es werden natürlich nur so viele Karten pro Tag ausgegeben, wie das Messegelände Besucher mit Abstand fassen kann. Es werden auch zusätzliche Eingänge geöffnet, um Schlangen zu vermeiden.
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Garderobengebühren entfallen bei der Gartenmesse, damit es auch hier keine Staus gibt. Und für die Taschenkontrollen werde gerade eine technische Lösung geprüft, so Frese. Das vermeidet einen engen Kontakt von Sicherheitspersonal und Besuchern.
Weniger Besucher erwartet
Dabei werden die anstehenden Messen wohl weniger Besucher haben als die Vorveranstaltungen, vermutet Frese. Schließlich gibt es ja auch noch Reisebeschränkungen. Es gebe aber eine Nachfrage nach Messen, den die Kölner Messe mit ihrem Angebot bedienen möchte. „Die Aussteller sagen uns, Messen seien nötig für das Geschäft und elementar für die Kundenansprache“, berichtet Frese. Der Schwerpunkt werde dabei zunächst auf Ausstellungen liegen. Konferenzen, die Messen oft begleiten, oder Netzwerken müsse in Corona-Zeiten zurückstehen.
Je näher die Messen kommen, desto mehr Mitarbeiter der Messe werden auch wieder aus der Kurzarbeit geholt. Derzeit arbeiten sie mit unterschiedlichem Umfang weniger, weil es seit März keine Messen mehr gibt. Das bedeutet für die Messe, dass sie keinen nennenswerten Umsatz mach, nach früheren Angaben aber sieben Millionen Kosten pro Woche schultern muss.