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„Smart City Index“Köln bekommt in Sachen Digitalisierung eine gute Note

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Foto ist ein moderner Serverraum zu sehen.

Die digitalen Datenströme fließen in immer mehr Bereichen des kommunalen Lebens.

Köln landet beim „Smart City Index“ auf Platz drei und hat in einem Themenbereich die Nase ganz vorne.

Der „Smart City Index“ ist so etwas wie das Zeugnis der Digitalbranche für deutsche Großstädte. Was nicht unbedingt heißt, dass in besonders weit platzierten Kommunen bereits alles rund läuft. Aber es ist ein Indiz dafür, in welchem Umfang und in welchen Bereichen sie sich „auf den Weg“ gemacht haben. Ausgewertet wird er vom Digitalverband „bitkom“, in dem über 2200 Mitgliedsunternehmen organisiert sind. Auffällig dabei: Die Millionenstädte schneiden im Gesamtvotum besonders gut ab, lässt man Berlin mal außen vor. München vor Hamburg vor Köln. Platz vier immerhin geht etwas überraschend an Bochum.

Große Städte liegen weiter vorne

Vielleicht hat das Ranking seinen Ursprung auch in der Tatsache, dass in besonders großen Städten auch die Ressourcen der Verwaltung besonders groß sind. Und dass vielleicht auch der Druck von außen etwas größer ist, speziell in einzelnen Bereichen wie Mobilität, Energie und Umwelt oder digitale Verwaltung. Bei Letzterem schafft es Köln sogar auf Platz eins, wobei unter das Stichwort „Verwaltung“ unter anderem Themenbereiche wie interne Abläufe, Bezahlsysteme, Online-Terminvergaben, Web-Auftritt oder Serviceportale fallen. Auch der Bereich Bevölkerungsanliegen wird berücksichtigt. Wer also in digitaler Hinsicht mit der Stadt Köln hadert, kann sich mit dem Gedanken trösten: Anderswo ist es auch nicht besser, im Gegenteil.

Digitalisierung weit fortgeschritten

Stadtentwicklungs-, Wirtschafts- und Digitaldezernent Andree Haack spricht denn auch von einem „hervorragende Ergebnis“ in diesem Jahr. Es sei „die Rendite der frühzeitigen gesamtstädtischen Koordinierung und Verzahnung unserer digitalen Maßnahmen und Projekte in einem Kölner Digitalisierungsprogramm“. Der Erfolg sei ein Ansporn, mit einem Digitalen Masterplan „das große Engagement aller Akteur*innen stadtweit fortzuführen“. Und auch die Oberbürgermeisterin freut sich: „Das spiegelt unsere Bemühungen wieder, unsere Services und Leistungen konsequent zu digitalisieren und zukunftsfest aufzustellen.“

Wenn mit Köln und Bochum in diesem Jahr gleich zwei Städte aus NRW unter den Top Five landen, hat das Land insgesamt allerdings noch deutlichen Nachholbedarf. Denn dort liegt es im Mittelfeld, wie in den letzten Jahren haben hier Baden-Württemberg und Bayern, aber auch Sachsen die Nase sehr weit vorne. Positive Ausreißer gibt es aber auch in NRW immer wieder, so landet Düsseldorf im Bereich Gesellschaft und Bildung ganz vorne. Und fairerweise muss man sagen, dass es in NRW mehr Großstädte gibt als in allen anderen Bundesländern, was das Verhältnis natürlich etwas verzerrt.

Digitalisierung ist kein Zustand, sondern ein Prozess.
Ralf Wintergerst

Digitalisierung sei kein Zustand, sondern ein Prozess, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Auch in kurzer Zeit lässt sich – politischer Wille und Engagement vorausgesetzt – in den Städten viel bewegen.“ Aber er mahnt auch: „Wenn wir mehr digitale Infrastruktur und digitale Verwaltungsangebote wollen, dann müssen wir etablierte digitale Lösungen priorisieren. Bund und Länder fördern seit Jahren einzelne Leuchttürme und Pilotkommunen, aber viel zu wenig kommt in der Fläche an. Wenn jede Stadt das digitale Rad neu erfinden soll oder will, kommen wir in Deutschland nicht wirklich vom Fleck“, so Wintergerst.


Die Methodik

Für den Smart City Index wurden 13.284 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert, 567 mehr als im Vorjahr. Analysiert und bewertet wurden alle Städte mit einer Bevölkerung größer 100.000. In diesem Jahr sind das 82, eine mehr als noch im Vorjahr, da Hanau den Status einer Großstadt erreicht hat. Untersucht wurden die fünf Themenbereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung. Die fünf Bereiche fächern sich in 37 Indikatoren auf, die wiederum aus insgesamt 162 Parametern bestehen.