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MöbellagerÖkumenische Initiative sucht weitere Helfer

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Peter Bosbach (l.) kennt sich mit Holz und Möbeln bestens aus. Er arbeitet mit den Ehrenamtlern, 1-Euro-Kräften und Flüchtlingen.

Wipperfürth – Jeden Montagmorgen steht Werner Tretebar pünktlich am Möbellager der Ökumenischen Initiative an der Wupperstraße und plant mit Peter Bosbach, dem stellvertretenden Leiter des Lagers, was zu erledigen ist. Bei wem müssen Möbel abgeholt werden, was ist im Lager zu tun, was zu organisieren?

Der 67-Jährige aus Radevormwald arbeitet seit zwei Jahren ehrenamtlich für das Möbellager und es macht ihm großen Spaß, wie er berichtet. In seinem Bekanntenkreis habe man zuerst ungläubig nachgefragt, als er von seiner Tätigkeit berichtet hat: „Was, Du schleppst als Rentner jetzt Möbel?“. Doch als er mehr erzählt habe, hätten ihn die Freunde verstanden. Es geht nicht ums Möbelschleppen, das müsse er gar nicht, und er mache nur die körperliche Arbeit, die er auch leisten könne.

Spaß bei der ehrenamtlichen Arbeit

Aber der Kontakt mit den Kunden, das Abbauen der Möbel, das Überlegen, wie die Gegenstände konstruiert sind, was davon überhaupt im Möbellager weiter verkauft werden kann und dann auch zu welchem Preis, das mache ihm Spaß. Der gelernte Werkzeugmacher verfügt über vielfältige handwerkliche Fähigkeiten und ist montags bei Peter Bosbach ein gefragter Mann.

Zusammen mit 1-Euro-Kräften und Flüchtlingen fahren sie zu Kunden, um Möbel in Augenschein zu nehmen, gegebenenfalls abzubauen, in den Kleinlaster zu laden und zum Möbellager zu fahren. Längst nicht alle Möbel werden mitgenommen, denn aufgearbeitet werden können die Einrichtungsgegenstände nicht, da es aktuell keinen Schreiner gibt, der ehrenamtlich mit Hand anlegt. Und bei manchen Möbelstücken sei der Aufwand so hoch, dass es sich einfach nicht lohne, sie auseinanderzubauen, mitzunehmen, wieder aufzubauen und nach dem Verkauf wieder zu einem neuen Kunden zu bringen.

„Freuen uns über jede Hilfe“

Drei Festangestellte arbeiten im Möbellager, das viel mehr bietet alles nur Möbel: Kleidung, Haushaltswaren, Dekoartikel, Fahrräder, Elektroartikel, Kindersachen und Medien sind dort zu finden, erläutert Geschäftsführerin Anne Loth. Die Öku-Ini möchte künftig verstärkt auf Ehrenamtler setzen und es gebe viele Felder, in denen der Verein Unterstützung gebrauchen kann. Sei es beim Sortieren der Bücher, bei der Preisauszeichnung der Haushaltswaren, als Fahrer für die Kleinlaster des Möbellagers, beim Verkaufen oder Beraten oder eben auch beim Möbel auf- oder abbauen, wie es Werner Tretebar macht.

„Für mich war klar, dass ich auch als Rentner noch aktiv etwas tun wollte“, sagt er. Und einen Tag Zeit in der Woche könne er gut erübrigen.

„Wir freuen uns über jede Hilfe“, sagt Peter Bosbach. Jeder Ehrenamtler könne selber entscheiden, wo und wie intensiv er sich einbringen möchte. Einkaufen kann im Möbellager übrigens jeder, erläutert Loth.