LichtermarschIn Wipperfürth und Lindlar demonstrierten Menschen gegen den Lockdown
Lindlar/Wipperfürth – Rund 60 Teilnehmer haben am Samstagabend in Lindlar mit einem Lichtermarsch gegen die staatlich verordneten Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „für eine Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen“, wie eine Sprecherin vorab erklärte. Die Veranstaltung sei ein „Spaziergang“, man wolle so „ein Zeichen setzen für Solidarität und Mitgefühl“ - etwa mit Geschäftsinhabern, die zum Teil vor dem Ruin stünden.
Polizei begleitete den Zug
Viele der Teilnehmer, die sich am Parkplatz des Lindlarer Parkbades trafen, hatten kleine Laternen dabei. Und Regenschirme, denn es goss in Strömen. Mehrere Einsatzwagen der Polizei begleiteten den Zug und sorgten dafür, dass die Auflagen eingehalten wurden. Die Teilnehmer mussten Abstand halten und eine Nase-Mund-Bedeckung tragen. Eine Frau, die keine Maske trug, gab an, sie sei von der Maskenpflicht befreit, habe diese Befreiung aber nicht dabei. Eine Ordnungswidrigkeit, die das Ordnungsamt aufnahm.
Die Teilnehmer zogen vom Hallenbad in den Lindlarer Ortskern, an der Kirche St. Severin vorbei, die Eichenhofstraße hinauf und von dort in einem Bogen zurück zum Ausgangspunkt.
„Ich arbeite als freiberufliche Gymnastiklehrerin und bin durch den Lockdown quasi mit einem Berufsverbot belegt“, erzählt Christina, eine junge Frau. Sie habe auch keinen Anspruch auf staatliche Hilfe. Ihren Nachnamen möchte sie nicht nenen, da sie mögliche Nachteile befürchtet. Ein Demonstrant argumentiert, dass die Pandemie-Maßnahmen weltweit mehr Todesopfer fordern würden als die Pandemie selbst. Eine Frau reagiert geradezu feindselig auf die Presse.
Abstände wurden eingehalten
Nach 50 Minuten war der Lichtermarsch beendet, eine Sprecherin rief zur Teilnahme an weiteren Demonstrationen auf, die regelmäßig in Bergisch Gladbach stattfinden würden.
Auf dem Wipperfürther Marktplatz hatte sich am Samstag um 14 Uhr rund ein Dutzend Menschen versammelt, die mit Transparenten und Schildern demonstrierten. „Meine Gesundheit, meine Entscheidung“ war dort zu lesen, oder „Wer in einer Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.“
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„Wir sind ein paar Familien aus Wipperfürth, die die große Sorge haben, dass die Demokratie in unserem Land gerade abgeschafft wird“, erklärte Oliver Schönewald, einer der Teilnehmer. Er selbst habe im vergangenen Jahr zwei Wochen in Quarantäne verbringen müssen, erst nach eineinhalb Woche sei er getestet worden, der Test sei negativ ausgefallen. „Ich fühlte mich eingesperrt“, so Schönewald.
Auch hier war die Polizei vor Ort und beobachtete die Demonstration. „Die Teilnehmer halten wie vorgeschrieben Abstand, es ist alles friedlich“,so das Fazit der Polizei.