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Kontroverse DiskussionLindlars Katholiken wollen trotz Pandemie weiter in die Kirche

Lesezeit 2 Minuten

Pfarrer Martin Reimer bei einer Online-Messe.

Lindlar – Nach kontroverser Diskussion steht fest: In den katholischen Gemeinden in Lindlar sollen weiterhin an Wochenenden und Werktagen regelmäßig alle Gottesdienste und Messen stattfinden – trotz aktuell hoher Corona-Infektionszahlen. Vor einer Woche sah das noch ganz anders aus. „Die Inzidenzzahlen schossen in Oberberg durch die Decke, da habe ich Muffensausen bekommen“, sagt Martin Reimer, leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Lindlar.

Auch der Oberbergische Kreis wollte ein Verbot von Präsenz-Gottesdiensten, die NRW-Landesregierung untersagte das. „Wir sind haarscharf an einem Verbot vorbeigeschrammt“, so der Lindlarer Pfarrer.

Besucher pro Kirche

Für die Präsenzgottesdienste in Lindlar wurden die Hygienemaßnahmen nochmals verschärft. Gottesdienste sollen nicht länger als 45 Minuten dauern und die maximale Zahl der Besucher bleibt begrenzt (siehe rechts). Wer teilnehmen möchte, muss sich vorab anmelden, unter 0 22 66/52 35 oder über die Internetseite.

www.katholisch-in-lindlar.de

St. Apollinaris: 44

St. Agatha: 42

St. Sebastianus: 42

St. Severin: 32

St. Joseph: 16

In St. Laurentius finden keine Gottesdienste statt, hier wären nur 26 Besucher erlaubt, die Gottesdienste in Lindlars Westen finden derzeit alle in St. Sebastianus Schmitzhöhe statt.

Gemeindeverband stimmte für Präsenzmessen

Am vergangenen Wochenende kündigten Reimer und seine Kollegen deshalb in den Gottesdiensten an, dass die Präsenzgottesdienste wohl vorübergehend ausgesetzt würden. „Da gab es viel ,Oh’ und ,Ah’ in den Kirchen“, so Reimer. In den kommenden Tagen sei sein Mailpostfach nahezu übergelaufen, so Reimer. „Ich bekam ganz viele Mails von Menschen, die betont haben, wie wichtig ihnen die Messe ist.“ Einige hätten darauf hingewiesen, dass angesichts der streng begrenzten Zahl der Gottesdienstbesucher und den großen Kirchenräumen die Gefahr, sich im Gottesdienst zu infizieren, geringer sei als beim Einkaufen im Supermarkt.

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Am Dienstag gab es eine Videokonferenz des Kirchengemeindeverbandes, mit Vertretern der Kirchenvorstände aus Lindlar, Frielingsdorf, Hartegasse, Hohkeppel und Linde. „Das Votum war eindeutig“ so Reimer. Dieses Votum für die Messen freue ihn und sei ein gutes Zeichen für eine lebendige Gemeinde. Die Zeiten, in denen ein Pfarrer quasi im Alleingang bestimmen können, seien vorbei. „Die Leute sind sehr selbstbewusst geworden.“ Das Votum sei noch aus einem anderen Grund wichtig, so Reimer: „Die Gremien vor Ort stellen den Ordnungsdienst. Was nützt es, wenn ich einen Gottesdienst vor Ort anbiete, aber keine Helfer für den Ordnungsdienst bekomme?“