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„Betreiben extrem viel Aufwand“Neue Fußabdrücke geben Hoffnung – Suche nach vermisstem Arian läuft weiter

Lesezeit 3 Minuten
Einsatzkräfte der Bundeswehr laufen am 29.4. durch den Wohnort des vermissten Jungen.

Einsatzkräfte der Bundeswehr laufen am 29.4. durch den Wohnort des vermissten Arian.

Der sechsjährige Arian aus Bremervörde bleibt verschwunden. Der bisher größte Einsatz brachte nicht den erhofften Durchbruch. Die Suche geht weiter.

Eine Woche nach dem Verschwinden des sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf. „Wir haben jetzt auch übers Wochenende wieder einige Fußspuren gefunden“, sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Die Fußabdrücke könnten von dem Jungen stammen. Die Ermittler verfolgten die Spuren mit Hunden – zunächst aber ohne Erfolg.

Suche nach vermisstem Arian: Neue Fußspuren geben Hoffnung

Mehrere Trupps der Bereitschaftspolizei sollen am Montag weiter die Region nach dem autistischen Jungen durchsuchen, wie der Polizeisprecher ankündigte. Am Vortag hatte die bislang größte Suchaktion, bei der eine 1,5 Kilometer lange Menschenkette das Gebiet durchkämmte, nicht zum Erfolg geführt.

„Wir alle verlieren nicht die Hoffnung“ steht auf einem von Kindern gebastelten Kleeblatt. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm wird weiter vermisst.

„Wir alle verlieren nicht die Hoffnung“ steht auf einem von Kindern gebastelten Kleeblatt. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm wird weiter vermisst.

Die Einsatzkräfte möchten nun weiter punktuell vorgehen und gezielt Hinweisen nachgehen. „Alle Informationen nehmen wir ernst“, betonte der Sprecher. „Wir betreiben hier extrem viel Aufwand.“ Die Polizei richtete inzwischen auch eine Ermittlungsgruppe ein. Die Bundeswehr sei nicht mehr an der Suche beteiligt.

Vermisstenfall Arian: Suche geht uneingeschränkt weiter

Stattdessen suchen Berichten zufolge neben den Einsatzkräften auch nach wie vor zahlreiche Freiwillige nach Arian, darunter auch Kinder aus dem Dorf. Die Suche ist für alle emotional. „Vergleichbares habe ich bisher noch nie erlebt. Diese Kreativität bei der Suche mit Lichtern, die Tonaufnahmen der Mutter und die Süßigkeiten, Spielzeuge und Luftballons an den Zäunen hat mich fasziniert“, schildert ein Polizist, der freiwillig bei der Suche hilft, seine Eindrücke der „Frankfurter Rundschau“.

Die Einsatzkräfte hatten neben aufwendigen Suchmaßnahmen durch die Luft, auf dem Wasser und mit speziell ausgebildeten Hunden in dem Vermisstenfall auch unorthodoxe Maßnahmen ergriffen, um Arian aus einem möglichen Versteck zu locken.

Einsatzkräfte, die an der Suche nach dem sechsjährigen Arian beteiligt waren, warten am späten Sonntagabend auf den Rücktransport.

Einsatzkräfte, die an der Suche nach dem sechsjährigen Arian beteiligt waren, warten am späten Sonntagabend auf den Rücktransport.

Arian hatte sein Elternhaus vor einer Woche am Abend unbemerkt verlassen. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief. Er ist Autist und könnte einer Expertin zufolge auf Rufe nicht reagieren. „Wir suchen weiter Tag und Nacht“, so eine Polizeisprecherin am Sonntag am Lagezentrum in Elm. „Wir bleiben dran“, bekräftigte die Polizei Rotenburg in einer Nachricht auf X (vormals Twitter) am Montag. Berichten zufolge sei ein Ende der Suche nach wie vor nicht in Erwägung gezogen werden.

Vermisster Arian aus Elm: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bedankt sich bei Helfern

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bedankte sich am Montag bei den Einsatzkräften. „Dies ist auch für sie ein schwieriger Einsatz – dessen bin ich mir bewusst“, teilte der SPD-Politiker am Montag mit. Die Suchaktion sei ein eindrucksvolles Beispiel für Mitgefühl und Zusammenhalt.

„Es geht mir wohl so wie vielen Menschen, ich hoffe wirklich sehr, dass Arian jetzt schnell und hoffentlich lebend gefunden wird“, betonte Weil. „Mein Mitgefühl gilt besonders Arians Eltern, die sich in einer unerträglichen Situation zwischen Bangen und Hoffen befinden.“ (pst/dpa)