In einem neuen Interview spricht die Schauspielerin offen über einige Themen, darunter ihr Alter und den Feminismus.
„Bin keine Männerhasserin“Uschi Glas will keine Feministin sein – noch nicht reif fürs Altersheim
Mit 80 Jahren macht sich Uschi Glas zwar Gedanken über die Zukunft, aber ans Aufhören oder gar an den Ruhestand denkt sie noch lange nicht. Während der Dreharbeiten in einem Seniorenheim dachte die nach wie vor vielbeschäftigte Schauspielerin über die Möglichkeit nach, in ein solches Heim zu ziehen: „Jetzt fühle ich mich nicht so, ich bin Gott sei Dank gesund, aber man weiß nie, was passiert“, sagte die Schauspielerin in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“.
Uschi Glas will noch nicht ins Seniorenheim
Sie betonte, dass Pflegeheime nicht unbedingt grausam oder schrecklich seien. Es gebe viele Einrichtungen, die den Bewohnern eine schöne und respektvolle Umgebung böten. „Ich habe erlebt, wie Bewohner in Hospizen jede Sekunde genießen und den Wert eines jeden Tages zu schätzen wissen. Das hat mich beeindruckt.“ Für Glas sei es wichtig, den Lebensabend als wertvolle Zeit zu betrachten und sich Optionen offenzuhalten, sollte die Gesundheit einmal nachlassen.
Auch ein anderes heißes Eisen packte der einstige „Zur Sache, Schätzchen“-Star im Interview an. So steht Glas dem Feminismus mit einer differenzierten Haltung gegenüber. Auf die Frage, ob sie sich selbst als Feministin sieht, antwortete die Schauspielerin: „Nein, nicht in dem Sinn, wie es meine Freundin Alice Schwarzer ist. Ich verteidige Frauen, aber ich bin keine Männerhasserin.“ Sie betonte, dass für sie Gleichberechtigung vor allem Augenhöhe bedeutet und nicht das Ausspielen der Geschlechter gegeneinander.
Uschi Glas sieht sich selbst nicht als Feministin
Uschi Glas, die ihren Durchbruch in den 1960er-Jahren erlebte, erinnerte auch an die Zeit der sexuellen Befreiung, in der viele Frauen das Ausziehen als Akt der Emanzipation sahen. Das sei für sie aber nicht infrage gekommen. „[...] es würden sich doch alle ausziehen, das sei Freiheit. Ich bin dann zu meiner Schneiderin gegangen und habe gesagt, dass ich lieber eine sexy Corsage hätte“, so Glas über die berühmte Szene im Film „Zur Sache, Schätzchen“. Die sei dann auch im Film zum Einsatz gekommen.
Glas gehört seit den 1960er-Jahren zu den bekanntesten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Nach ihrem Durchbruch im Kultfilm „Zur Sache, Schätzchen“, spielte sie in zahlreichen erfolgreichen Fernsehproduktionen wie „Polizeiinspektion 1“, „Unsere schönsten Jahre“ oder „Zwei Münchner in Hamburg“. Zuletzt war sie auch wieder öfter im Kino zu sehen, so in allen drei „Fack ju Göthe“-Filmen oder „Max und die wilde 7“. Neben ihrer Schauspielkarriere engagiert sie sich stark in sozialen Projekten wie „brotZeit“.