AboAbonnieren

Magen-DarmDrei Koalas in NRW-Zoo gestorben – Bangen um weitere Tiere

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 15.03.2021, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Koala-Baby Eerin (M) sitzt mit Brüderchen Tarni (l) und den Müttern Eova (hinten l) und Gooni in einer Astgabel. Das kleine Koala-Mädchen im Duisburger Zoo muss von ihrem Tierpfleger zugefüttert werden, weil Mutter Eova eine Entzündung in einer Zitze hatte und somit keine Muttermilch abgeben konnte. (zu dpa: «Magen-Darm: Drei Koalas im Duisburger Zoo gestorben») Foto: Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Koala-Baby Eerin (M.) sitzt mit Brüderchen Tarni (l.) und den Müttern Eova (hinten l.) und Gooni in einer Astgabel im Duisburger Zoo (Archivbild). Mehrere Koalas sind jetzt gestorben.

Trauer im Duisburger Zoo: Im Koala-Haus sind drei der seltenen Koalas an Verdauungsproblemen gestorben.

Drei Koalas sind in den vergangenen Tagen im Duisburger Zoo an Magen-Darm-Erkrankungen gestorben. Zwei weitere Tiere kämpfen um ihr Leben. Sie litten an Durchfall. Das sei bei den äußerst sensiblen Koalas lebensbedrohlich, sagte ein Zoosprecher am Dienstag.

Pfleger und Tierärzte täten alles Menschenmögliche, aber „es ist unklar, wie es ausgeht“, sagte der Sprecher. Das Koala-Haus sei für Besucher gesperrt. Hintergrund der Maßnahme ist, dass zwei weitere Tiere erkrankt sind. Die Tiere bräuchten viel Ruhe, heißt es vom Zoo.

Bei Facebook postete der Zoo die traurige Nachricht bereits am Montag. Alle Mitarbeitenden seien in „tiefer Trauer“, heißt es dort. Bei den toten Tieren handele es sich um Koalamännchen Tinaroo, Koalaweibchen Gooni und ein elf Monate altes Jungtier.

Der Duisburger Zoo ist europaweit Spezialist für die aufwendige Zucht und Zoo-Haltung der Koalas, die ausschließlich Eukalyptusblätter fressen - und zwar jeden Tag frische und unterschiedliche Sorten. Nach dem Tod der drei Tiere leben nun noch sechs Koalas im Duisburger Koala-Haus. Die beiden schwer kranken Tiere seien von den vier gesunden getrennt worden.

Koalas: Behandlung mit CT und Ultraschall

Die Zoo-Mitarbeiter haben den Angaben zufolge mit Blut- und Kotanalysen sowie Ultraschalluntersuchungen und Computertomographie versucht, der Erkrankung auf die Spur zu kommen. Ergebnis war, dass sich bei zwei der gestorbenen Tiere offenbar die für die Verdauung der Eukalyptusblätter überlebenswichtige Darmflora verschoben habe. Das könne passieren, habe lebensbedrohliche Auswirkungen und lasse sich nur schwer behandeln, sagte der Sprecher. Man stehe in Kontakt mit australischen Experten.

Für den Zoo und die Beschäftigten sei der Tod der Tiere sehr belastend. „Das ist eine harte Zeit für die Kollegen.“ Der Zoo habe aber Hunderte von Zuschriften mit Trost und Zuspruch bekommen, auch über soziale Medien.

Unter dem Facebook-Post des Zoos sammelten sich hunderte Kommentare. „Mein Beileid für die Pfleger und alle Zoo-Mitarbeiter“, heißt es da. Viele wünschen auch den erkrankten Tieren alles Gute und hoffen, dass die durchkommen. Andere User schreiben betroffen, sie hätten den Zoo erst kürzlich besucht und sich am Anblick der Koalas erfreut.

Fast 4000 Userinnen und User haben bis Dienstagnachmittag auf den Post reagiert, mehr als 400 Kommentare sammelten sich darunter.

Bei Geburt nicht größer als ein Gummibärchen

Die in Zoos äußerst selten gehaltenen Koalas sind bei der Geburt nur so groß wie ein Gummibärchen und wiegen nach den ersten Lebensmonaten nur wenige hundert Gramm. Im Duisburger Zoo werden seit 30 Jahr Koalas gehalten. Er ist nach eigenen Angaben europaweit führend bei der Zucht. (dpa, mit cme)