Ein Zaun habe die Tiere daran gehindert, von der Baustelle zu entkommen.
TierquälereiDutzende tote Koalas auf Baustelle – Australische Firma muss Strafe zahlen
Nach dem Fund Dutzender verletzter und toter Koalas auf einem privaten Grundstück im Südosten Australiens ist ein Forstunternehmen zu einer Geldstrafe von 79.000 australischen Dollar (etwa 47.200 Euro) verurteilt worden.
Der 70 Jahre alte Inhaber der Firma bekannte sich am Donnerstag vor einem Gericht in Warrnambool im Bundesstaat Victoria in fünf Klagen wegen Tierquälerei schuldig, wie australische Medien berichteten. Koalas gelten in einigen der australischen Bundesstaaten als stark gefährdet.
Australien: 21 tote Koalas auf Baustelle gefunden
2020 seien nach Arbeiten auf dem Grundstück in Cape Bridgewater, etwa 300 Kilometer westlich von Melbourne, mehr als 200 Koalas entdeckt worden, berichtete der Sender ABC.
21 Koalas seien tot gewesen, 40 weitere seien dehydriert und in schlechter Verfassung gewesen und hätten eingeschläfert werden müssen. Ein Zaun habe die Tiere daran gehindert, von der Baustelle zu entkommen, hieß es.
Der Leiter des Unternehmens gab zwar zu, Koalas auf dem Grundstück gesehen zu haben, als er dieses nach der Ernte des Blauen Eukalyptus von Schutt befreit habe.
Unternehmer wegen 126 weitere Fälle von Tierquälerei angeklagt
Es sei aber nicht seine Absicht gewesen, den Tieren zu schaden. Nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP muss in dem Fall noch über 126 weitere Klagen gegen den Unternehmer wegen Tierquälerei entschieden werden.
Die Weltnaturschutzunion IUCN führt Koalas auf der Internationalen Roten Liste als „gefährdet“. Verheerende Buschbrände, schwere Überschwemmungen und Krankheiten setzen den Tieren seit Jahren zu. Die Beutelsäuger werden auch häufig Opfer von Verkehrsunfällen, da Menschen sich zunehmend in ihrem natürlichen Lebensraum ausbreiten.
Im vergangenen Jahr hatten mehrere australische Bundesstaaten den Gefährdungsstatus der Koalas offiziell von „vulnerable“ (gefährdet) auf „endangered“ (stark gefährdet) hochgestuft. (dpa)