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Von Seles über Navratilova bis SabatiniSo sehen die 11 größten Rivalinnen von Steffi Graf heute aus

Lesezeit 6 Minuten
Steffi Graf, Monica Seles und Gabriela Sabatini in seltener Eintracht.

Rivalinnen auf dem Tennisplatz: Steffi Graf, Monica Seles und Gabriela Sabatini in seltener Eintracht. (Archivbild von 1997)

Steffi Graf und ihre härtesten Rivalinnen: Diese 11 Spielerinnen forderten die Tennis-Ikone in ihrer großen Zeit heraus. So geht es ihnen heute.

Steffi Graf prägte mit ihren packenden Duellen gegen die besten Spielerinnen ihrer Zeit die Ära des Damentennis in den 1980er und 1990er Jahren. Ob Gabriela Sabatini, Martina Navratilova oder Monica Seles – ihre Rivalinnen forderten sie auf und manchmal auch neben dem Platz heraus. Doch was machen diese Tennis-Ikonen heute und wie haben sie sich seit ihren Glanzzeiten verändert? Ein Blick auf ihre spannenden Karrieren und ihr Leben nach dem Tennis.

Martina Navratilova (Tschechien/USA)

18 Mal hat Steffi Graf gegen sie gespielt, 9 Mal ging sie als Siegerin vom Platz: Martina Navratilova, die zahllose Rekorde hält, ist nach wie vor eine aktive und einflussreiche Persönlichkeit im Tennis. Die neunfache Wimbledon-Siegerin arbeitet als Kommentatorin und Analystin bei den großen Turnieren.

Navratilova hat öffentlich über ihren Kampf gegen Brust- und Kehlkopfkrebs gesprochen und setzt sich weiterhin für die Früherkennung und Behandlung von Krebs ein. Die 68-Jährige lebt mit ihrer 16 Jahre jüngeren Frau Julia Lemigova und ihren adoptierten Kindern in Miami. Sie ist nach wie vor gut mit Tennislegenden wie Chris Evert oder Billie Jean King befreundet.


Anke Huber (Deutschland)

Anke Huber feierte 2024 einen runden Geburtstag und bleibt dem Tennissport treu: Die 50-Jährige arbeitet heute für den Deutschen Tennis Bund und ist Co-Direktorin des Porsche Tennis Grand Prix.

Die ehemalige Werbefigur („Milch-Schnitte“) und zweifache Mutter zweier volljähriger Kinder, lebt mit ihrer Familie ein ruhiges Leben abseits des Rampenlichts. Dass sie gegen Steffi Graf, die sie in einem Interview mit GMX als „sehr freundlich und nett“ beschreibt, nie gewinnen konnte, wurmt sie bis heute.


Arantxa Sánchez Vicario (Spanien)

Sie galt als besonders zähe und willensstarke Herausforderin von Steffi Graf, die in 29 Matches immerhin siebenmal als Siegerin vom Platz ging. Heute lebt Arantxa Sánchez Vicario in Miami und gibt privaten Tennisunterricht. Ab und zu zeigt sich die 53-Jährige auf Galas.

Arantxa Sánchez Vicario im September 2024 bei einer Gala in New York.

Arantxa Sánchez Vicario im September 2024 bei einer Gala in New York. (Archivbild)

In den letzten Jahren war sie in Rechtsstreitigkeiten verwickelt und wurde 2024 zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Von den einstigen Millionen an Preisgeldern und Werbeverträgen ist laut ihrer Autobiografie dank ihrer „ausbeuterischen“ Eltern nichts mehr übrig geblieben.


Chris Evert (USA)

17 Grand-Slam-Titel gehen auf das Konto der Tennislegende: Chris Evert, die 1986 beim ersten Turniersieg von Steffi Graf im Finale von Hilton Head gegen die spätere Nummer eins verlor, arbeitet als Analystin für ESPN und ist nach wie vor eine prominente Stimme im US-Tennis. Evert hat auch ihre eigene Tennisakademie, die Chris Evert Tennis Academy, wo sie junge Talente fördert und trainiert.

In den letzten Jahren hat sie – wie ihre ehemalige Gegnerin und Freundin Martina Navratilova – öffentlich über ihren Kampf gegen den Krebs gesprochen und sich für die Früherkennung und Behandlung der Krankheit eingesetzt. Evert kämpfte zweimal gegen Eierstockkrebs und nutzt ihre Bekanntheit, um Frauen zu ermutigen, sich regelmäßig untersuchen zu lassen.


Monica Seles (Jugoslawien/USA)

Monica Seles kämpfte sich mit unglaublichen 17 Jahren an die Weltspitze und löste 1991 Steffi Graf als Nummer eins ab. Erst das schockierende Messerattentat von 1993 unterbrach ihre spektakuläre Karriere, die Seles zwar wieder aufnahm, aber nie mehr zu den einstigen Höhen führte.

Die 51-Jährige lebt heute ein ruhiges Leben mit ihrem 32 Jahre älteren Ehemann, dem amerikanischen Geschäftsmann und Milliardär Tom Golisano. In ihren Memoiren schreibt sie offen über ihren Kampf gegen Depressionen und eine Essstörung nach dem Attentat. Seles bleibt dem Tennissport verbunden und nimmt gelegentlich an Tennisveranstaltungen und -zeremonien teil. Hin und wieder spielt sie auch Schaukämpfe.


Conchita Martínez (Spanien)

Die Wimbledonsiegerin von 1994, Conchita Martinez, die viele bittere Niederlagen gegen Steffi Graf einstecken musste und nur einmal gewinnen konnte, ist heute als Trainerin und Turnierdirektorin aktiv.

Unter anderem führte die 52-Jährige eine weitere spanische Weltklassespielerin, Garbiñe Muguruza, zu Siegen bei den French Open und in Wimbledon und betreute das spanische Fed-Cup-Team.


Martina Hingis (Schweiz)

Sie stand 209 Wochen auf Platz eins und löste damit Steffi Graf bereits als Teenager von der Weltspitze ab: Martina Hingis bleibt dem Tennissport auch nach ihrer beeindruckenden Karriere erhalten. Sie arbeitet als Trainerin und ist in verschiedenen Funktionen im Tennis aktiv. 2013 wurde Hingis in die Tennis Hall of Fame aufgenommen.

Neben ihrer Tätigkeit als Trainerin engagiert sich die 44-Jährige in philanthropischen Projekten und nutzt ihre Plattform, um wohltätige Zwecke zu unterstützen. Als Athletenbotschafterin engagiert sie sich unter anderem für die internationale Organisation „Right To Play“, die sich für das Wohl benachteiligter Kinder einsetzt.


Mary Pierce

Sie gehörte neben der legendären Suzanne Lenglen zu den großen Tennisspielerinnen Frankreichs. Die Australian-Open- und French-Open-Siegerin Mary Pierce und Steffi Graf trafen insgesamt sechsmal aufeinander. Die Deutsche gewann vier dieser Begegnungen, während Pierce zwei Siege verbuchen konnte. Ihre Matches waren oft hart umkämpft.

Früher war die 49-Jährige für ihr unberechenbares Temperament und ihren gewalttätigen Vater Jim bekannt – doch mittlerweile hat sie Jesus gefunden. Pierce ist heute Missionarin der protestantischen Gemeinschaft Church Team Ministries auf Mauritius, wo sie auch lebt. Außerdem trainiert sie junge Tennistalente.


Jennifer Capriati (USA)

Um das einstige Tenniswunderkind Jennifer Capriati, die in ihrer Karriere drei Grand-Slam-Titel gewann, ist es ruhig geworden. Einst schnappte sie Steffi Graf bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona die fast sicher geglaubte Goldmedaille weg. Später kletterte sie bis auf Platz eins der Weltrangliste.

Jennifer Capriati bei einer Pressekonferenz im Oktober 2018.

Jennifer Capriati tritt nur noch selten auf. Hier bei einer Pressekonferenz im Oktober 2018. (Archivbild)

Seit ihrem Rücktritt vom Profisport lebt die 48-Jährige weitgehend zurückgezogen und konzentriert sich auf ihr Privatleben. In Interviews hat Capriati offen über ihre persönlichen Höhen und Tiefen gesprochen. In der Öffentlichkeit tritt sie nur noch selten in Erscheinung, dafür ab und zu auf X (früher Twitter). Dort äußert sie sich unter anderem zum aktuellen Tennisgeschehen.


Claudia Kohde-Kilsch (Deutschland)

Die Wimbledonsiegerin 1987 im Doppel, Claudia Kohde-Kilsch, war schon vor dem Durchbruch ihrer späteren Rivalin Steffi Graf eine Weltklassespielerin und ist heute unter anderem als DTB-Bundestrainerin und Autorin aktiv.

Ihre neue Autobiografie „Regenpause“ gibt Einblicke in ihre Karriere und persönliche Herausforderungen wie den Prozess gegen ihren Stiefvater und ihre Insolvenz. Die Saarländerin engagiert sich für den Tennisnachwuchs und als Schirmherrin, Botschafterin und Mitglied in verschiedenen karitativen Organisationen. In den sozialen Medien teilt sie regelmäßig Eindrücke aus ihrem Alltag.


Gabriela Sabatini (Argentinien)

Sie spielten zusammen Doppel, standen sich aber auch 40 Mal als Rivalinnen gegenüber, wobei Gabriela Sabatini 11 Siege und 29 Niederlagen verbuchte. Die US-Open-Siegerin von 1990 und Wimbledon-Doppelsiegerin mit Steffi Graf von 1988 ist immer noch sehr aktiv und teilt auf Instagram Eindrücke aus ihrem Leben.

Ihre erfolgreiche Duftlinie, darunter der Klassiker „Gabriela Sabatini“, ist nach wie vor ein Bestseller in deutschen Drogeriemärkten. Darüber hinaus engagiert sich de 54-Jährige für den Tennissport und ist regelmäßig auf Veranstaltungen präsent. Sabatini wohnt in Buenos Aires, Boca Raton (Florida) und Pfäffikon in der Schweiz.